Tuesday, February 24, 2009

Variation auf ein Thema von Baudelaire

Es ist einer dieser düsteren Tage. Die Sonne schafft es nicht durch die Wolken. Die Stadt ist eingesponnen in einen Kokon aus Nebel. Du bahnst dir den Weg durch die Armeen in Zivil. Die Truppenbewegungen durchschaust du nicht. Keiner tut das. Du lässt dich treiben. Vor dem Laden, der vor kurzem noch ein anderer war, bleibst du stehen. Du denkst du hast Hunger (hast du aber nicht). Aber jetzt hast du den Rhythmus verloren und stehst wie ein Phantombild in der Menge. Und dann siehst du den roten Farbfleck inmitten der grauen Armee. Ein roter Fleck in einem Schwarzweißfilm. Ein Flogolet ertönt auf der wurmstichigen Zarge deiner Seele. Und dann ist sie weg. Und dann bist auch du weg, wieder anheim gegeben dem Brackwasser dieses Tages.

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