Thursday, September 26, 2013

Georg Klein - Sünde, Güte, Blitz

Georg Klein ist so ein Autor, den ich unbedingt gern haben will, mit dessen Büchern mir aber schwer tue.

Sünde, Güte, Blitz - ach, ich konnte damit gar nichts anfangen. Ist das eine aufgeblasene Kurzgeschichte um einen Kobold, der einen Arzt zu brillanter Diagnostik und einer Rentnerin zu unwahrscheinlicher Verjüngung verhilft, das aber wohl nicht soll und daher von einem Engel/Irgendwas gestoppt werden muss?

Das ganze bleibt sehr lau. Drei Nummern größer (Kobold plus Bundeskanzlerin und Jogi Löw) oder kleiner (Pumuckl für Erwachsene) - dann hätte ich es vielleicht gerne gelesen.

Versuche es jetzt mit dem Kindheitsbuch. Schließlich will ich den Autor mögen.

Das Komplott - John Grisham

Ein Grisham. Habe mal einen vor vielen Jahren gelesen, der mir aber nicht gefallen hat, Die Firma glaube ich.

Das Komplott habe ich wieder beim Laufen gehört - in dreifacher Geschwindigkeit. An Charles Brauer: Grisham muss man nicht langsam lesen. Da sind keine poetischen Zwischentöne, denen man lange nachlauschen will...

Die erste Hälfte fand ich recht flott, dann kam mir auf einmal ein Verdacht, der sich mit jedem Kapitel bestätigte.

Sind Grisham-Romane vielleicht nur lange, lange Inhaltsangaben von Romanen, die aber dann gar keine mehr zu werden brauchen, weil sie mit der Inhaltsangabe schon alles vertan haben, was sie sind?

Friday, September 13, 2013

Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert - Joël Dicker

Richtiger Page-Turner über den x-ten schreibgehemmten Schriftsteller der mittleren Belletristik. Sehr schön aber, wie sich der Plot bis zur letzten Seite windet und wendet. Starkes Vergnügen, bei dem ich übrigens festgestellt habe, dass sich das Buch - hörte die Audible-Lesung - auch sehr gut un 3-facher Geschwindigkeit lesen lässt.

Tuesday, September 03, 2013

Fliehkräfte - Stephan Thome

Alternder Professor ringt mit der Entscheidung, den Beamtenstatus abzuwerfen und einen Job in der freien Wirtschaft anzunehmen, um damit die Fernbeziehung mit seiner Ehefrau zu retten.

Dünne Story, man nimmt es dem Professor natürlich an keiner Stelle ab, dass er es ernsthaft vorhat und er wäre ja ein noch größerer Trottel, als er ist, wenn er es täte.

Ansonsten: Sprachlich gehobene Bewusstseinsreise mit viel Beziehungsgerede, aber ohne tiefere Erkenntnisse. Da hätte man sich von einem Philosophieprofessor schon an manchen Stellen etwas interessantere, jedenfalls überraschendere Reflexionen gewünscht.

Dennoch lesenswert.




Jennifer Dubois - Das Leben ist groß

Todkranke 30-Jährige (Chorea Huntington) verlässt Freunde, Familie und US-Standards, um in Russland von ehemaligen Schachweltmeister und politischen Oppositionellen den Kampf für eine verlorene Sache zu erlernen.

Die Storyline hört sich beim ersten Lesen besser an, als sie ist. Die Wahrheit ist: Hinter dem Verlieren gibt es keine große Philosophie, es ist einfach nur bitter, wie der Gesundheitstee, den Ex-Schach-WM Alexander seiner Jugendliebe Elisabeta aus den Restbeständen seiner Exfrau Nina serviert, als diese nach 30 Jahren und einem ganzen Leben später endlich wieder auf seiner Fußmatte steht.

Die Dubois erzählt das abwechselnd aus den Perspektiven der Kranken und des Weltmeisters. Das ganze nimmt recht schleppend seinen Lauf. Bis zur Mitte bewegen sie sich gleichsam auf zwei Zeitschienen aufeinander zu, dann arbeiten sie etwas zusammen, und dann gibt es das halbheroische Finale.

In einem Buch über Schach sollten natürlich die Schachdetails stimmen. Ganz überzeugend ist das nicht, aber um das zu merken muss man schon ein etwas besserer Schachspieler sein, der Rest wird es in Ordnung finden.

Alles in allem: gute Anlage, aber Hammer ist nicht draus geworden.