Monday, May 29, 2006

Der fernste Ort

Kehlmann. Der Titel ist noch das beste an dem Buch. Es gibt gute Stellen, aber so richtig warm wird man nicht damit. Spannender wäre es gewesen, wenn der Typ wirklich ausgestiegen und nicht "nur" gestorben wäre.

Faustus

zum xten Mal. Kaum noch reizbar dagegen. soll ich es lassen? Ist schon fast eine Art Zwang. (Dabei kann ich es wirklich nicht mehr hören)

Nachtzug

...nach Lissabon. Ein sehr schönes Buch zum Lob der Worte und der poetisch-gelehrsamen Beschäftigung mit ihnen. Dazu die Biografie eines Mannes, die sich der Protagonist detektivisch erarbeitet und dabei gleichzeitig eine segensreiche Wirkung auf die Befragten entfaltet. Leider geht einem der Kerl, um den es geht, ein wenig auf die Nerven.

Gregorius, da haben wir einen von diesen Langweilern, die nichts tun wollen, außer lesen und in ihren Büchern herumkritzeln, aber durch diese Beschäftigung eine gewisse Beruhigung auf ihre Umgebung ausstrahlen. So ein Zuhörer eben. Viel sympathischer, als der etwas altmodisch verstiegene Portugiesische Intellektuelle, dem er sich an die Fersen heftet.

Wednesday, May 17, 2006

Fandorin

Das ist sehr schön. So klar, so liebenswürdig, so ganz und gar un-schwer. Musste im Zug bei der Lektüre aufpassen, dass ich nicht plötzlich laut herausprustete. Zum Beispiel bei Fandorins Besuch in der Spielhölle und seinem todesmutigen Duellversuch.

Werde mehr davon lesen. Ein neues Feld eröffnet sich da: Populäre russische Gegenwartsliteratur. Erfrischend anders. Und man spürt dabei trozu aller Leichtigkeit den schweren Atem Dostojewskis und Tolstois im Nacken.

Wir das der Auftakt einer weiträumigen Umschiffung der Angelsachsen und Amerikaner?

Thursday, May 11, 2006

Die grauen Seelen

Noch ein Titel mit Seelen. Und bestätigt gleich, was zuvor gesagt wurde. Es werden nur Personen vor einen hingestellt. Das ist alles. Das Handlungsmäßige, Ankedotische bringen sie mit. Und hier sind ganz nahe, aber unsichtbar, aber immer hörbar, aber immer unfassbar hereinstrahlend namenlose Greuel. Innen und Außen. In einer Kritik las ich im Vorrübergehen, dass man dem Autoren "Klischee" vorzuhalten meinte. Dieseer Vorwurf trifft immer, ob Grass, King, Shakespeare. Die Kunstmittel sind bekannt, na und. Man möge sich darüber beruhigen.

Ian Rankin

Die Seelen der Toten. Auch bei Kriminalromanen gilt: Die Figuren machen's. Hier der etwas abgerissene, trinkende, gezeichnete Rebus und der unglaublich gefährliche Carrie. Menschen wie Welten. Die eine düster und traurig, die andere wie ein darwinistischer Dschungel. Dazu jede Menge Nebenfiguren, die nicht nur Randsteher sind: Janice, die Jugendgeliebte, die unzufrieden mit ihrem Vorstadtleben ist, ihr sympathischer Mann, dem es nur einmal gelang, seine Mittelmäßigkeit zu überwinden, ihr trauriges, einförmiges Leben, die Rebus-Geliebte Patience, diverse Jungkriminelle und Pädophile und und und. Der Plot? Schick solche Menschen nur ins Rennen, oder besser noch in eine Kulisse mit Ressonanz, wie sie Edinburg hergibt, und er ergibt sich von alleine. So ist es jedenfalls hier. Die Personen sind es. Und jede ist eine Welt. So muss man sich das denken.
Großartig (gebrauche ich das Wort in letzter Zeit zu oft?)

Monday, May 08, 2006

Rankin. Die Seelen der Toten

Sind Kriminalromane die modernen Ritter- und Aventürromane? Bestimmt. Immer ein einzelner Ritter auf der Suche (Quest), immer eine unschuldige Frau, die zum Opfer bestimmt ist, immer ein Gegner der dunklen Seite der Macht. Aber auch modern, denn natürlich immer im Kampf gegen die Windmühlen der Bürokratie, des "Apparates".

Ian Rankin also. Ein tolles Buch, in das man sich ganz verlieren kann. Der Kriminalroman als strenge Form, der Raum lässt für Figuren. Rebus ist einem sehr nahe, viel näher als die Helden so mancher belltristischer Literatur, die allgemein auf höherer Stufe angesiedelt wird. Ein Buch, das es seinem Helden erlaubt, einfach mal durch die Kneipen zu tingeln und sich mies zu fühlen, auch wenn das die Handlung scheinbar nicht vorantreibt. Großartig. Mehr inder Art. Die Wälder am Fluss war auch so ein "Kriminalroman". Ich lese mehr und mehr solcher Bücher.

Wednesday, May 03, 2006

Träumende Bücher

Moers also. Auf Empfehlung von Helmut Krausser sozusagen, da ich in seinem TB davon las.

Großartig. Unbezähmbarer Einfallsreichtum. Eine Prosa des lustvollen Ausmalens.