Friday, February 25, 2005

Das fruchtbare Grenzland zwischen U und E

Literatur als Landkarte betrachtet. Das Land bewässert von den Flüssen der Sprache. Das Grenzland zwischen U und E ist die fruchtbarste Region darin. Hier siedeln sich die besten Namen und Familien an und leben friedlich hüben und drüben des Flusses. Jonathan Franzen ist so ein Ansiedler. John Updike wohnt schon lange hier. Überhaupt ist die amerikanische Kolonie sehr stark. Aber auch andere Nationen finden sich hier stark vertreten. Die Niederländer mit Connie Palmen, Leon de Winter, Cees Noteboom; einige Franzosen, viele Engländer und Iren(David Lodge, John Banville, viele andere). Und auch einige Deutsche siedeln sich hier zaghaft an: Jakob Arjourni, Juli Zeh, Bernhard Schlink und andere.

Thursday, February 24, 2005

Herr der Ringe - Klett-Ausgabe

Das Buch stand schon lange in meinem Regal. Beziehungsweise die drei Bücher. Ich hatte die grünen, an die 70er erinnernden Bände für drei Euro auf dem Flohmarkt erstanden. Gelesen habe ich dann aber die monumentale rote Ausgabe, obwohl die Übersetzung so übel sein soll. Diese Ausgabe machte mir erst richtig Lust auf den Roman: der Einband, die Lesebändchen, die Farben. Ein Buch mit Format eben. Die Übersetzung fand ich dann aber ziemlich gut - bis auf ein Paar sprachliche Anachronismen, wenn es so etwas bei einem Fantasy-Roman überhaupt gibt ("Chef" Frodo ist so ne untergejubelte Blüte - hat aber auch wieder was und lässt Sam und Frodo etwas kollegialer erscheinen. Ist also nicht wirklich schlimm.)

Nur eine Sache an der roten Klett-Ausgabe ist wirklich daneben: die Illustrationen. Einfallslos und unentschieden aus Verlegenheit zwischen Abstarkt und Konkret. Hier wäre mehr Mut angebracht gewesen. Warum nichts Opulentes, wie sie die angelsächsischen Ausgaben wagten?

Dennoch - die rote Klett-Ausgabe ist prima und trägt bei zum monumentalen, biblischen Charakter von Herr der Ringe. Sie wird einen Ehrenplatz in meiner Bibliothek erhalten.

Wednesday, February 23, 2005

Herr der Ringe

Endlich, sie haben den Ring irgendwie mit Gollums Hilfe in den Magmamassen des Schicksalsberges verschwinden lassen.

Habe das Ganze vor Weihnachten angefangen und bin eigentlich kein langsamer Leser. Das Buch hat so eine erhabene Langeweile, mit der sich aber ganz gut zurecht kommen lässt. Hin und wieder gibt es großartige, atemberaubende, anrührende Szenen. Aber über weite Strecken ist es Fußmarsch mit viel Gepäck. Eine anstengende, aber gute Wanderung eben.

Noch 100 Seiten. 200 mit Anhang.

Dan Brown

Sah im Zug unzählige Leute Bücher mit Titeln wie Sakrileg, Diabolo und Illuminati verschlingen und wurde neugierig. Also kaufte ich mir die Taschenbuchausgabe von Illuminati. Erstaunlich, wie so etwas Übles so erfolgreich sein kann. Die Personen sind völlig unglaubwürdige und geradezu groteske Holzschnitte, über die man eigentlich nur lachen kann. Die Sprache besteht nur aus Klischees, an keiner Stelle hat sich der Englisch-Lehrer Dan Brown ein originelles Bild einfallen lassen. Lektoriert wurde das Werk wohl auch kaum. Und irgendwo innerhalb der ersten Seite legt jemand sein eigenes Auge auf einenIdentifizierungs-Scanner.

Nein, Dan Brown-Bücher, danke.

(Bin aber immer hin auf Seite 200 und will es jetzt aiuch durchziehen. Vielleicht kommt ja noch irgendwas. Es sind so viele Leser im Zug.)