Tuesday, February 17, 2009

Der Fledermausmann


Warum aus der Masse gerade dieses Buch von einem Jo Nesbø? Es hätte jedes andere sein können. Eigentlich hatte es sogar schlechtere Chancen, weil wir nicht sonderlich an Australien interessiert sind.

Also, wie war es? Zuerst haben wir von Nesbø gehört in der Krimicouch anlässlich seines neuen Romans Der Schneemann. Dann standen wir im Hugendubel vor dem Krimiregal und blätterten in einigen Büchern. Das Cover eher mäßig, das Ganze uns eigentlich zu lange und zu fern (Australien, Ureinwohner, Norweger). Gekauft haben wir es dann aber ganz schnell am Bahnhof, wahrscheinlich, weil uns das Motiv mit der Fledermaus interessierte (das dann etwas lieblos behandelt wird, aber es gibt Entschädigung.) 

Wir haben dann erst das Poe-Buch fertig, dann das 400-Seiten Buch in zwei Tagen gelesen. Und es hat Spaß gemacht: Der Held ist gut gezeichnet (wie man so sagt), er hat eine echte, gravierende Schwäche (er ist Alkoholiker, kein trockener), es gibt eine recht passable Liebesgeschichte, die alles andere als gut ausgeht, es gibt starke Nebenfiguren usw. 

Aber was mir besonders gut gefallen hat: Der Mann interessiert sich für andere Leute. So lernt er zum Beispiel einen Alkoholiker im Hyde Park kennen, mit dem er sich am Ende anfreundet und irgendwie helfen sie sich gegenseitig durch pure Menschlichkeit. Außerdem steckt in dem Finale ein solches Maß an Verzweiflung und Trostlosigkeit, dass man ganz wie der Held einfach nicht die Augen aufmachen kann. Und nicht zuletzt sind da die eingeflochtenen Mythen und deren Mitschwingen in der Romanhandlung.


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