Monday, December 31, 2007

Rudin

Turgeniew. So ein kleiner russischer Roman aus der Mitte des 19 Jht. geht dann quasi in einem Zug, während man sich bei vielem modernen Zeug zwingen muss und es dann oft ganz bleiben lässt.

Friday, December 28, 2007

Tannöd

gut, atmosphärisch dicht und präzise. die alte, immer wieder neu erzählte geschichte. hier ganz im archaischen verbleibend. es spielt in den 50er jahren, könnte aber auch ein jahrhundert früher so stattgefunden haben. und hat auch.

Monday, December 17, 2007

Jesus Video

Um ehrlich zu sein: ein ziemlich kindischer Schmarrn.

Sunday, December 09, 2007

Rebus - verschlüsselte Zeichen

Habe schon bessere Rebusse gelesen. TRotzdem ging es am Ende ganz gut runter. Manche Züge an ihm sind wirklich etwas unsympathisch. Diesmal gab es auch kein besonderes Highlight, keine Epiphanie, oder wie man das nennt, so eine Stelle eben, bei der vieles zusammenläuft und das ganze einen innere Groove entfaltet, wie iun manchem R. Scott-Film.

Friday, December 07, 2007

Pompeii

Recht spannend, ein Sandalenfilm als Buch mit viel Wissenswertem über die Römer, Aquädukte, Vulkane, Korruptionswirtschaft; antikes Spekulantentum. Erfreulich bei der Hörfassung:
1. Tarrach ist ein klasse Sprecher, schade dass es nur wenig von ihm gibt
2. Die zweifellos banale Liebesgeschichte wird recht abgekürzt. Ist eigentlich nur Instrument, um den Aquarius alles rund um den Vesuv erleben zu lassen.
3. Das Ende. Bestes Kunsthandwerk, fast schon Kunst.

Wednesday, November 28, 2007

Saturday

Sehr guter Roman. Von MacEuwen noch nie enttäuscht worden. Gekürzte Version, habe aber wenig vermisst. Kann man das sagen, wenn man die Langversion nicht kennt?

Wednesday, November 21, 2007

Sherlock Holmes

Einige Geschichten angehört (blauer Karfunkel, Ohren, Orangenkerne). Die Lesungen der Originale kommen dabei besser weg, als die Bearbeitungen. Die Bearbeitungen haben nichts literarisches mehr, sind oft reine Denkrätsel, wie ein Radiomitratekrimi. Bei den Lesungen kann es aber mal vorkommen, dass Homes und Watson in eine Kneipe gehen, eine Flasche Burgunder trinken und Holmes einen Vortrag über Paganini hält. Hat alles nichts mit der Handlung zu tun und ist deshalb geradezu herausragend schön. Ich glaube, hier ist man ganz nahe dran an dem, wo die Grenze zwischen echter Literatur und reinem Zeitvertreib verläuft.

Faustus Hörspiel

Nochmal den Faustus also dieses Jahr. Bin nahezu taub für den Text und muss es nun wirklich für eine Weile gut sein lassen.

Das Hörspiel gibt nur ein Schatten wieder. Es hört sich so an, wie eine Dokumentation, nachgeliefert der Biografie Leverkühns von Zeitblom. Die Stimmen sind gut. Zeitblom, Leverkühn, nach einiger Eingewöhnungszeit.

Weiß nicht, ob ich es nochmal hören werde.
Brauche Mann-Pause. Mindestens für zwei, drei Jahre.

Wednesday, November 14, 2007

austerlitz

sofort der typische sebald-ton. etwas ganz besonderes. ist mein neues jackentaschenbuch nach dem untergeher.

doderer

die dämonen. auf seite 174. gut.
rechne damit, dass es nächstes jahr wird.

bernhard

literarische spurensuche in wien. saß im bräunerhof, im havelka. strudelhofstiege.

las untergeher. man kennt die manier. so etwas ist schnell konsumiert.

Wednesday, October 31, 2007

Tintenherz

Ganz nett, aber bei weitem nicht HP-Format.

Erinnert ein bissl an Kai Mayer. Und diese gane Herein- und Herausleserei, das hinkt doch, oder?

Sunday, October 28, 2007

Buddenbrook


Zum ich weiß nicht wievieleten Mal also die Buddenbrooks. Vorgelesen von Westphal, der in der Tat der beste Vorleser ist, den ich bis jetzt gehört habe. Was ist eigentlich der Unterschied zum Selbstlesen? Vielleicht, dass einem der Leserhythmus vorgegeben wird. Dass macht es mit unter anstrengend. Ich brauche dazu immer eine begleitende, leichtmotorische Bewegung wie Laufen, Gehen, Radfahren. Nur zuhören finde ich schwierig, würde ich aber gerne trainieren.


Buddenbrooks also wieder. Eingeordnet in Thomas Manns Gesamtwerk: Das klarste, romanhafteste Buch, bei fast allen späteren in der Anteil an Reflexion viel höher. Das macht die Lektüre leicht. Ist auch sehr unterhaltsam, wobei einem beim Wiederlesen namentlich die so gerühmten Leitmotive tendenziell am ehesten auf die Nerven gehen. Das beste an der Geschichte ist noch immer die Figur des Thomas Buddenbrook. Und wenn man sich selbst dem Alter nähert, indem er "fertig" war, erhöht sich das Interesse noch.


Wann kommen die Buddenbrooks das nächste Mal. Wahrscheinlich erst Mal in Form von dem anstehenden Broleur-Film. Bin gespannt.

Saturday, October 20, 2007

Esterhazy 1

"Einführung in die schöne Literatur" - ein Buch, das ich aufgrund seiner "Anmutung" ("The" Book!) unbedingt wollte, auch wenn es ziemlich teuer war. Jetzt habe ich es herausgezogen, weil ich ein anderes ebenso aus ähnlichen Gründen begehrte (Das Haus).

Es hängt nichts zusammen. Der Autor hat Erzählfragmente (keine Beobachtungen oder so was, das könnte man ja einordnen) aneinander gereiht. Gemeinsame Themen sind: Kriegszustand, Pferde, Versehrtheit, gelegentlicher bitterer Sex. Manchmal gibt es dadaistische Spielereien, Glossen und Grafiken kommentieren oder assozieren andere Erzählfragmente. (Strukturbeschreibung).

Vielleicht nimmt man es als einen Spaziergang durch ein unbekanntes Erzählland. Da hilft nur beobachten.

(tbc)

Eomtional Kreativität

Um mal wieder etwas anderes zu lesen. Interessante Beispiele, z.B. der Kletterer, der nicht still stehen darf und sich für einen weg entscheiden muss. Wichtiges Bild für den Schriftsteller, der Angesichts des Reiches des Potenziellen erstarren mag.

Updike - Biografie von V. Hage

Für den Anfang recht gut. Das "Problem" bei den wirklich ganz guten Autoren: Ihr Werk überragt das Leben turmhoch, so dass die Biografien gar nicht mehr so spannend. Und macht man dann eher eine Werkschau, wie hier, dann ist es immer ein bißchen wie ein zu schneller, hastiger Gang durch eine Galerie, oder bei Updike vielleicht eher eine Messe, bei dem man sich ständig vornimmt, hier noch mal herzukommen, um dieses oder jenes mit mehr Muse zu betrachten. Aber für den Überblick sind diese Bücher auch wieder notwendig. Man vergisst schlicht, welche Updike-Bücher man noch gar nicht kennt.

Isler - Der lebende Beweis

Ganz nett, aber nicht unbedingt begeisternd. Habe wohl langsam diese Gelehrtenromane langsam über und sollte mal wieder zu Handfestem greifen.

Monday, October 15, 2007

Isler

Beweis irgendwas. Ganz nette Campus-Lektüre. Nichts besonderes. Bis jetzt.

(Es wartet: Das Haus)

Thursday, October 04, 2007

Meaulnes, der große

Ein Abenteuerroman im weitesten Sinne. Meaulnes, der starke Held, ernst und ungeschickt, zu jeder Tat bereit, sich selber aber nicht kennend. Ein Spielball des Geschicks, wie man sagt. Am Ende bleibt ihm nicht viel mehr als nichts. Ebenso wie dem Erzähler, der vielleicht die ergreifenste Figur ist, Beobachter und Randsteher, denoch mutig, aber alles bescheidener, als beim anderen. Die langen Pausen und Schweigsamkeiten in einer Märchenlandschaft.

Monday, October 01, 2007

die stunde

sehr schönes buch. interessante anlage. ein frauen- und homosexuellen-triptichon rund um den suizid.

Friday, September 21, 2007

metaphysisch arme schlucker

die habenichtse.
ein buch, das bewegt, jedenfalls. schön, manchmal ein wenig dunkel, auch brutal. es geht um leute, die nichts haben aber versuchen, etwas zu bekommen. was ist dieses "nichts"? in diesem nichts - einer typischen kontextualen leerstelle, könnte ein literaturwissenschaftler sagen - tauchen zeitweise verschiedene sachen/ideen/personen auf, die es sporadisch überdecken, nicht ausfüllen: eine ehe z.B., ein ortswechsel, eine katze, sex in verschiedenen variationen, arbeit, vergangenheit. aber als fehlte den menschen die nötigen schnittstellen dafür, bleibt nichts davon haften, verschwindet wieder. das löst bei den einen depressionen aus (nicht melancholie), bei den anderen wut.

Sunday, September 16, 2007

terrorist

las das sehr schnell, updike wie gewohnt meisterhaft. wie er es schafft, das geschehen atmosphärisch zu verdichten ist jedesmal grandios. dabei geschieht wie immer herzlich wenig, oder man merkt kaum, dass etwas geschieht. aber das stimmt so auch nicht, im vergleich zu anderen romanen geschieht wiederum ziemlich viel. da ist also ahmed, ein 18-jähriger highschool-absolvent. er ist strenggläubiger moslem, gott ist ihm näher, als die halsschlagader. außer diesem gott hat ahmed in dieser welt herzlich wenig: eine mutter, die er zwar liebt, aber auch verachtet, eine minimale, kaum eingestandene und ausweglose liebelei zu einer mitschülerin, die später zu einer prostituierten wird und die er von seinem mentor spendiert bekommt, ehe der countdown zu seiner selbstopferung beginnt. darüber hinaus nur leere und einen an satres ekel erinnernden abscheu vor unreinheit der teufel amerikas. über seinen imam werden die vertreter des terrorsnetzes auf ihn aufmersam und beginnen geschickt mit der instrumentalisierung: erst wird er lasterfahrer für eine möbelhandlung, doch dies dient nur der tarnung und vorbereitung für ein attentat: er soll einen lastwagen in den licoln-tunnel fahren und am schwächsten punkt sprengen.
das würde er vielleicht auch tun, wenn sich im letzten augenblick nicht ein beratungslehrer -ein depressiver, atheistischer jude - auf den beifahrersitz schwingt und versucht, ihm im letzten augenblick dazu zu überreden, abzulassen.
nun: faszinierend: ein roman über unterschiedliche Umgehensweisen mit dem metaphysisch leergefegten universum. ein altes thema, sicher. neu aber: auch ein terrorattentäter kann zunächst ein weißes blatt sein. er entscheidet sich eben dafür, die leere mit der geschichte des heroischen selbstopfers zu füllen. der selbstmordattentäter als existentialist. und kurz bevor es zu spät ist, nutzt er die freiheit, sich doch noch einmal anders zu entscheiden.
der schluss ist aber deshalb noch allzu optimistisch, denn sein gott ist weg - die teufel haben ihn ihm genommen. ein abgesang an die religion klingt hier verhalten an. bitter irgendwie

Wednesday, September 12, 2007

schillers schreibtisch

habe sehr viele kühn-bücher herumliegen - dank der walther-lektüre. macht in der regel spaß, nur hier bröselkt es etwas auseinander. auch nerven die all zu pedantischen reflexionen zum arbeitsprozess. dafür werden viele interessante sachen ausgegraben.

fazit: kühn-bücher liest man immer irgendwie gerne und flott,

was man lesen soll

von walther. mag solche belletristischen literaturgeschichten. allerdings hier etwas ostlastig. blätterte drüber.

troja haefs

das erste buch von haefs. sehr interessant, nur leider etwas rücksichtslos, was das aufnahmevermögen des lesers in bezug auf fremde kulturbezeuchnungen, namen, regionen betrifft. aber ansonsten mag ich dieses neuerzählen von mythen, diese mythos- und geschichtslektionen en passant. man lernt in geschichten, das weiß die pädagogik kaum. wo lernt man so viel über den ns-nährboden als im dr. faustus? und hier erklärt zeigt sich manches tohubawohu des mittelmeerraums.

habe auch seinen alexander bereit liegen.

Sunday, September 02, 2007

liseys story

fertig gehört. s.k. hält es für eines seiner besten bücher. ich halte es, wie die meisten king-bücher für zu breit und beredsam, um nicht zu sagen geschwätzig.

dennoch s.k.: sein bücher als romane sind häufig voller mängel. aber seine geschichten hinterlassen oft mehr bilder, als viele andere "kunstvollere" romane. an sarah kann ich mich zb ganz gut erinnern - das haus am see, der fiese alte und seine hausvorstherin und vieles andere.

was bedeutet das?

Tuesday, August 21, 2007

Lügen in Zeiten des Krieges

Man ist bei dieser Art Bücher im in Versuchung, beim Lesen zu heucheln. Zu heucheln, dass es einem nicht um des Voyeurismus des Grauens geht. Wahr ist: Wir lesen voller Interesse, manchmal hingerissen, von Leid und Angst anderer Menschen. Vielleicht gibt uns das die Möglichkeit, das eigene Dasein in Frieden, Wohlleben und verhältnismäßiger Leere besser zu genießen?

Und immer ist es der durchgehende reine Berichtsstil, der in diesen Büchern vorherrscht. Es gibt fast nie Metaphern oder wörtliche Dialoge. Alle Kunst wird bewusst abgestriffen. Eigentlich ist das keine Romanliteratur, sondern Autobiografie.

Wie es mir gefällt? Es gefällt mir. Wie der Besuch in Dantes Hölle. Immer unter der Maßgabe: Nur zu Besuch. Auch wenn das makaber klingt.

Tuesday, August 14, 2007

kurkow - pinguine

nett, melancholisch, aber kaum fesselnd. auf der stelle tretend.

hornby all you can read

wünschte es gäbe hier so unterhaltsame buchkolumisten. aber feuilton ist heute einheitsbrei. ausnahmen: maar, ...

an der schwelle zum glück

eine sehr lesbare und schöne kafka-lebensbeschreibung. als eine art kinderbuch deklariert. würde mich sehr interessieren, welches kind dieses buch liest. aber ein sehr sympathisches und eindringliches porträt.

duffy

ganz nett. aber kein fest. und wie alle krimis letzten endes irgendwie enttäuschend.

Sunday, July 29, 2007

Rowling for Nobel Prize

Beendete heute Harry Potter. Man soll ja nicht, aber die Potter-Reihe gehört zum Besten, was es in der erzählenden Literatur überhaupt gibt.

Hier meine Gründe, warum J.K. Rowling dafür den Nobelpreis verdient:
1. Weil sie mitder HP-Reihe eine Art neues Testament geschrieben hat - jenseits der Religionen, aber im wahrsten Sinne des Wortes mit allem Zauber wahrer Metaphsik.
2. Weil sie in einer Geschichte so viel positive Identifikationsangebote geschaffen hat, wie nirgends sonst. Hier darf sich wirklich jeder wiederfinden.
3. Weil sie nie nur schwarz und weiß zeichnet.
4. Wegen der Vielfalt undDetailiertheit der imaginierten Welt.
5. Weil sie die unglaubliche Kraft besitzt, kein einziges Motiv in einem überaus dichtem Erzählgeflecht verloren gehen zu lassen.
6. Weil sie Leser jeden Alters, jeder Nationalität, Rasse, Herkunft glücklich macht.
7. Weil sie den Tod nicht verschweigt. Sterben ist nicht das Schlimmste. Leben ist Sterben lernen.
8. Wegen der vielen Gestalten.
9. Wegen Hermine.
10.
11. Weil Draco und Harry sich 19 Jahre später respektvoll zunicken.
12. Wegen: Hier ruht Dobby, ein Freier Hauself.
13. Wegen Snape, einem der Tapfersten.
14. Weil auch Dumbledore fehlbar ist.
15. Weil niemand bleiben muss, wie er ist. Auch Kreacher und Narzissa nicht.
16.
17.
18.
19. Weil es den Mut zum Widerstand gibt. Gegen Dummheit, Engstirnigkeit,Lüge.
20.
21.
22. tbc.

duffy

krimi von kavanagh/barnes. ganz gut.

nachtfahrt

nicht so gut, wie das letzte, das ich von ihm gelesen habe. aber immer noch sehr gut. die dialoge etwas hölzern.

HP6

noch mal ganz. zur vorbereitung für das finale. makellos.

Tuesday, July 10, 2007

Das Beben

Mosebach, ein toller Schriftsteller. Ganz gemächlich geht es da zu und das gibt Zeit für einige großartige Szenen, wie zum Beispiel als der Held alleine zum ersten Mal in der Wohnung der Geliebten ist, sie hat ihm den Schlüssel gegeben, aber dann kommt sie nicht und er sitzt in der Wohnung, zusammen mit ihrer Katze, erwartungsvoll eigentlich, aber auch mit sich zufrieden und sie kommt und kommt nicht und schließlich schläft er ein. Oder das Kapitel in Indien, in dem er über die Heiligkeit der Kuh meditiert und man sich gleich wünscht, hier würde man ähnlich mit den glotzäugigen Widerkäuern verfahren, statt sie als Milchbatterien zu missbrauchen. Und vor allem ist dieses Königsporträt, ein Anachronismus, der sich dessen halb bewusst ist und seine Hoheit als ein würdevolles Trotzdem ausfüllt.

Werde mehr davon lesen. Sah aber, dass die Taschenbücher bei DTV geradezu unverschämt teuer sind.

Wednesday, June 27, 2007

Goethe Meister

Elexier. Jede Seite Reichtum. Das ahnte man früher gar nicht. Die Bilder springen einem aus den Seiten förmlich entgegen. Es tut sich unheimlich viel. Zum Beispiel allein das letzte Kapitel des ersten Buchs, wo er am Ende vor ihrer Hausschwelle herumtändelt und träumt und dann ganz am Schluss ein Schatten aus ihrem Haus tritt und alles ist hin. Und davon unglaublich viel. Man kann es gar nicht hoch genau schätzen.

Fest fürs Leben

Paris. Immer wieder. Der Sound, der Groove, das Feeling. Und diese sonderbare Altersnaivität Hemingways.

Mosebach

Das Beben. Bisher sehr gut. Vor allem die Taube, die er von den Straßenjungen freikauft. Oder das Kapitel, in dem er alleine in Manons Wohnung ist und sie nicht kommt und er in ihrer Sphäre übernachtet und ihn das irgendwie glücklich macht (nicht ganz alleine, ihre Katze ist auch da).

Frisch erzählt ist halb gewonnen

Wiederbegegnung mit einer seligmachenden Jugendlektüre. Die Ducks treffen sich bei Oma Duck, knabbern Gebäck und vertreiben sich die Zeit mit Erzählen. Ist ein Archetyp.

Wednesday, June 13, 2007

Rücken der Zeit


Ein Buch, wie ich es mag. Mäandernd durch die Winkelgassen der Literaturgeschichte. Halblicht und Schlagschatten. Javier Marias ist ein echtes Unikat, unkopierbar und durch und durch originell, selbst wenn er nur die Funktionsweise eines Feuerlöschers abschreiben würde, flössen ihn melancholiegetränkte Kaskaden über die Seiten. Mehr von ihm. Habe mir fast alles besorgt.

Sunday, June 03, 2007

Arbeit der Nacht

- öde
- viele Möglichkeiten, alle ungenutzt.
- 250 Seiten zu viel
- einige lakonisch-poetische Passagen. Die lassen, vieles vom Rest streichen
- der schläfer? macht letztlich nichts.

Tote Seelen

Javier Marias endlich mal wieder. Was für ein Sound. Ein hervorragendes Buch.

Tuesday, May 22, 2007

Hemingway - mehr



Las auch wieder einige Geschichten, u.a. den Evergreen Katze im Regen. Außerdem Ein Gebirgsidyll. Würde gerne eine gute Biografie lesen, nicht nur die von K.S. Lynn, diese psychoanalytische Schwurbelei.




Minette Walters

Das Krimifieber kühlt langsam ab. Übergewissenhaft, zu viel Informationen, zum viel "Sozial-Problematik."

Zu lang.

Hemingway - Paris


Immer wieder ein Fest, vor allem jetzt auch in der Hörbuchfassung mit Matthias Habbich. Einfach mit Zigarre auf dem Liegestuhl zurücklehnen, einen Steinkrug Bier dazu und weg.


Thursday, May 17, 2007

Wein auf Lebenszeit


Kusenberg. Das sind mal wirklich schöne Geschichten. Man will in sich hinein lachen. Einen Menschen mit solchen Geschichten würde man gerne kennen. Würde man gerne sein? (Aber da ist ja häufig ein Unterschied zwischen der Person und wie sie sich darstellt und den Geschichten. Hier will man das zwar nicht glauben, aber man hat doch den Verdacht, dass diese Kleinode nicht plauderweise mit Zigarre und so erzählt werden können.)

Es gibt sogar eine Seite:
http://www.kurt-kusenberg.de/


Don Juan/Felsfenster

Noch mal Don Juan, diesmal von Brückner gelesen, der zeigt, wie man sich für diese Texte zeit nehmen muss. Darf. Kann.

Felsfenster - Notate, Skizzen, lose hingeworfene Gedanken. Vielleicht die verträglichste Art von Literatur heute überhaupt. Immer ist diese Lektüre über die Maßen anregend. Trotzdem gönnt man sie sich nur nebenbei, fast unwillig, findet sie insgeheim nicht vollwertig, weil eben nur gescribbelt. Dabei ist doch seit der Romantik das Fragment eine anerkannte Form. Der Leser wird an den Texträndern selbst zum Dichter.

Aber man macht es zu selten. (Ähnlich wie bei den Kurzgeschichten). Man muss sich das öfters gönnen. Lohnt sich in jedem Fall.

Capus Geschichten

Sehr schön für eine Zugfahrt von Frankfurt nach München. Scheinbar einfach, aber insgesamt eine Kette von lauter besonderen Perlen.

Highsmith

Las Tiefe Wasser. Sie ist eigentlich immer gut. Man liest sie zu selten. Das Dostojewski-mäßige in ihren Geschichten.

Dante Club

Einer von diesen literarischen Krimis, wie man sie liebt. Intelligent und amüsant und ganz nebenbei sehr bildsam. Lerne so etwas über die Firesite-Poeten kennen. Und dieses Gedicht von Longfellow:

Footsteps of Angels

When the hours of Day are numbered,
And the voices of the Night
Wake the better soul, that slumbered,
To a holy, calm delight;

Ere the evening lamps are lighted,
And, like phantoms grim and tall,
Shadows from the fitful firelight
Dance upon the parlor wall;

Then the forms of the departed
Enter at the open door;
The beloved, the true-hearted,
Come to visit me once more;

He, the young and strong, who cherished
Noble longings for the strife,
By the roadside fell and perished,
Weary with the march of life!

They, the holy ones and weakly,
Who the cross of suffering bore,
Folded their pale hands so meekly,
Spake with us on earth no more!

And with them the Being Beauteous,
Who unto my youth was given,
More than all things else to love me,
And is now a saint in heaven.

With a slow and noiseless footstep
Comes that messenger divine,
Takes the vacant chair beside me,
Lays her gentle hand in mine.

And she sits and gazes at me
With those deep and tender eyes,
Like the stars, so still and saint-like,
Looking downward from the skies.

Uttered not, yet comprehended,
Is the spirit's voiceless prayer,
Soft rebukes, in blessings ended,
Breathing from her lips of air.

Oh, though oft depressed and lonely,
All my fears are laid aside,
If I but remember only
Such as these have lived and died!

Monday, April 30, 2007

Greenblatt

Schöne Spekulationen, interessant erzählt. Aber wie immer bei Will: So viele "Könntes", "Vielleichts", "Hättes". Las den Anfang noch sehrt genau, dann habe ich es ein Paar Monate schleifen lassen und war am Schluss wieder gepackt, vor allem, als es um die tiefen - wenn auch wiederum sehr spekulativen - biografischen Spekulationen zu Hamlet, Lear und Macbeth ging.

Thursday, April 12, 2007

Krüger - Turiner Komödie

Nett - aber irgendwie weiß man nicht recht, wohin das ganze will bzw. wollte. Er hat das Vermächtnis seines ach so tollen Schriftstellerfreundes versehntlich vernichtet. Ist er ein Trottel oder der Schriftsstellerfreund, der sein letztes Werk unter diesem Brimborium in die Welt lassen will? Man ist geneigt letzterer, dieser Pseudotierfreund, der auf seinem Hausdach keine Arche, sondern ein Kreaturengulag hält.

Sunday, April 08, 2007

Aspern (Henry James I)




Obwohl mich das Porträt schon etwas gelangweilt hat, bin ich immer wieder neugierig auf Henry James. Das liegt natürlich daran, dass einem die englischen Autoren dauernd den Mund wässrig machen.




Ist es aber ein Autor, für den Sympathie und Begeisterung als Person größer sind als sein Werk? Vielleicht lese ich es aber auch nicht richtig. Aspern kam mir jedenfalls viel zu lang vor, was an Redundanzen und überflüssigen Erklärungen lag. Außerdem ist da ziemlich viel sprachlich Konventionelles, unoriginäres enthalten.


HAbe mir die Erzählungen gekauft. Mal sehen, was da passiert.

Friday, March 30, 2007

Stamm, in fremden Gärten

Gute Geschichten. Kunst der schmucklosen Darstellung.

Don Juan

Handke, lese sehr viel von ihm zur Zeit. Mag es, wieviel Bedeutung er der Literatur einräumt. Einer, der alles in Frage stellt, wie kein anderer. Er sieht die Welt wirklich neu.

gelesen/lesend

das braune mädchen
die mappe meines urgroßvaters
autor, autor
mutmaßungen über jakob (abgebrochen)
am felsfenster morgens

Wednesday, March 14, 2007

das braune mädchen

eine einfache geschichte, sehr schön. aus dem stifter-umfeld, da das motiv wohl was mit sifter zu tun hat bzw. auf eine erzählung anspielt. versuch einer abseitigen, idyllischen lebensform mit einem naturkind. scheitert, sobald sie mit den gesellschaftsintegrierten in berührung gerät, wie erwartet. noch 20 seiten. glaube es geht nicht gut aus. (wäre doch auch mal was? ich meine so ein: lebten glücklich bis ans ende. leistet sich keiner mehr.)

Sunday, March 04, 2007

schönheitslinie - lese jetzt stifter

Fertig. War ok. Nicht der Bringer, aber dann doch wieder recht schön.
Dafür jetzt Die Mappe Urgroßvaters in schöner Ausgabe ergattert und angefangen.

Thursday, February 22, 2007

Vieles

Die Schönheitslinie
Faustus (Meyer)
Marlowe
Volksbuch
Entstehung des
Das neue Leben (Pahmuk)
Gedichte von CF Meyer

"Gestern saß er am Marktplatz, als ihn ein Frühlingskäfer heftig gegen die Stirn flog und ihn fast von der Kante der Bank stieß.
Viel hatte er der Welt nicht entgegenzusetzen."

Friday, February 09, 2007

Tisch


Ich glaube, wenn es ein Buch über Tische gebe, ich würde stundenlang darin lesen oder besser noch: Bilder betrachten.

Wednesday, February 07, 2007

Dirac

Gestern Abend mit straker Tasse Tee und die neue Bloc Party, SPARTA und Killers im MP3-Player lange gelesen. Dabei gelacht, gestaunt und Tränen in den Augen gehabt. So schön klar und pointiert. Bei manchen Szenen gedacht: Schau an, das bist du ja selbst oder du warst es einmal. Die Ferienlagersachen, das romantische Kokettieren mit dem Kommunismus, die Russlandsehnsucht. (Ich weiß noch, wie wir uns unterhielten, Schlotter, Maune und ich, darin übereinstimmend, dass wir lieber nach Russland gingen, als in die USA. Irgendwann in den 80er Jahren. Cold War Kids. )

Dath - mehr, bitte, mehr.

Wednesday, January 31, 2007

Vorgeschichte


Die Silmarillion sind der GRund dafür, dass "Herr der Ringe" so ungeheuer kompakt und dicht vor uns steht. Die Silmarillion bestätigen, dass es diesen erahnten Resonanzkörper tatsächlich gibt. Was geschieht, hat seine Ursprünge tief in der Zeit. Es sind simple Dinge: Durst nach Macht lässt immer wieder das Gleichgewicht der Welt kippen, durch Kriege wird die verlorene Harmonie widerhergestellt. Doch immer bleibt ein Rest übel, der wächst und wieder niedergerungen werden muss usw. usf.

Das besondere liegt tatsächlich daran, dass es es ganz und gar archaisch anmutender Mythos ist, verfasst von einem Autoren, der in Mtten der Moderne lebt.

Aber das wurde alles schon gesagt. Es ist ja auch so, dass man zu dieser Art Basisgeschichten nicht viel sagen kann. Sie sind einfach da.

Wednesday, January 17, 2007

England


So viele Geschichten und die, die sie aufschreiben. Die Lust an Historie und Mythen.
Tolkien, Scott.
Shakespeare,
Byron, Shelley, Keats.

Die grünen Hügel.
London. Chestertin, Ackroyd. Kingley Amis und Martin und dessen Hauptsachen. Eitel Freude allüberall.

Thursday, January 04, 2007

regennächte


die dunkle gesellschaft von loschütz. hatte mir ehrlich gesagt mehr erwartet. manchmal scheinen bücher ein geheimnis zu bergen, aber sie schaffen es nicht, den leser der mühe zu überheben, sie lüften zu wollen. dabei wollte ich es unbedingt lesen, ab dem augenblick, als ich es zum ersten mal in der buchhandlung gesehen habe. es hielt nicht.

Alles was du brauchst - Ende


eines von diesen büchern, von denen man wünscht, dass sie einen begleiten. im gedächtnis bleibt: der einbruch und die rettung sophies, der hund, dieser mann, die amtosphäre. schreiben bedeutet, eine anderes leben wählen.