Saturday, March 24, 2012

26. Mittelreich - Josef Bierbichler

Roman im Stile einer Heimatchronik. Drei Generationen Seewirtschaft am Ammersee. Viele Seppels und Franzls und Maries.

Kräftig, aber doch mit einigen Schwächen: Anachronismen, Umständlichkeiten, Bemühtheiten.

Eigentümlich quälende Lektüre.

Friday, March 16, 2012

25. Judith Schalansky - Der Hals der Giraffe

Sehr gute Geschichte über eine Biologie-Lehrerin und Geschichtsdarwinistin an einem eingehenden Gymnasium irgendwo im tiefen Osten der Republik.
Eigentümlich anrührend zu erleben, wie die Heldin mit ihren Anschauungen (Recht des Stärkeren, nur die Starken überleben) scheitert, ohne so recht zu begreifen, warum. Judith Schalansky hat sich dafür die Sprache der Naturwissenschaft ganz für den inneren Monolog nutzbar gemacht. Gelungen das, weil auch sehr rhythmisch und an Koeppen erinnernd.
Nur halb gelungen ist die Zeichnung der Lehrerkollegen - der unverbesserliche Leninist, der phrasendreschende neue Direktor aus dem Westen, die verweichlichte Kollegin, die sich mit den Schülern duzt. Zwar plastisch, aber manchmal durch das Überzogene die dichte Fiktion störend. So zum Beispiel die Rede des Direktors oder das Ausweinen der Kollegin an der Schulter der harten Heldin.
Sehr gekonnt der Schluss, das plötzliche Infragestellen des gesamten Weltbildes. Wie eine brechende Fensterscheibe.

Monday, March 12, 2012

24. Christian Kracht - Imperium

Stilistisches Bravourstück, das mich aber kalt gelassen hat.

23. David Vann - Im Schatten des Vaters

Ziemlich düstere, teils überraschende Selbstmordgeschichte.

Existentialistisch ausweglos wie Die Straße oder Die Wand.

Thursday, March 08, 2012

22. Gegen die Welt - Ian Brandt

Sehr dickes Buch, Coming of Age in der norddeutschen Provinz in den 80ern.
Streckenweise doch recht lang.
Avantgardistischer Einbezug des Druckbilds in die Darstellung. Halbherzig.
Erwartungen nicht ganz erfüllt.

21. Das Attentat - Stephen King

Der nächste Tausendseiter des Meisters. Ähnlich erfreulich wie die Arena. Jetzt lässt er die langweiligen Monster und Geister beiseite und widmet sich den großen Themen, die ja an sich schon genug Horror bergen.

Eigenartiges Phänomen festgestellt: Seine Sprache hinkt der Handlung eigenartigerweise häufig etwas hinterher. Eigentümlich schwerfällig bewegen sich die Figuren durch die Kulissen. Vielleicht weil doch zu viel erzählt wird.

Egal, es ist immer wieder gut. Und wird besser. Mal schauen, was als nächstes kommt.