Wednesday, May 18, 2011

Uwe Timm - Der Freitisch

Schöne Novelle über zwei in die Jahre gekommene Männer, die sich nach Jahren zufällig wiedertreffen. Die verschiedenen Lebensläufe. Was aus den Vorstellungen der Jugend geblieben ist (gar nicht so wenig), wie sich das verwandelt und teilweise erhalten hat. Gar nicht pessimistisch, eher nüchtern, aufgeräumt, abgeklärt. Stark erzählt.

Immer skeptisch, wenn sich zwei Männer in einer Erzählung "nur unterhalten." Schlechtes Beispiel: Am Hang. Timm aber ein Meister. Jeder Satz ein Treffer.

Hermann Löhns - Der Wehrwolf: Eine Bauernchronik

Brutale Romanchronik über Bauern im dreißigjährigen Krieg. Partisanenromantik. Alles schlicht direkt, roh, urwüchsig. Gespickt mit derb-bildstarkem Dialekt. Barbarisches Buch über barbarische Zeit. Daher stimmig. SAg ich jetzt mal ohne Tendenzabsicherung.

Monday, May 09, 2011

Meister der Dämmerung

Handke-Biografie. Ganz interessant: Sein Jähzorn, seine Unbeherrschtheit und das Reflektieren darüber.
Aber zu langes Tiefenpsychologisieren am Anfang. Zu wenig auch übers Werk.
Plötzlich aus.

Die Stunde zwischen Hund und Wolf - Silke Scheuermann

angesichts der vielen enthusiastischen Rezensionen enttäuschend. Belanglose Schwestern-Geschichte mit der üblichen Rivalität und wenig Überraschungen. Würde mit keiner Figur ein Bier trinken wollen, lauter echauffierte, hysterische Typen. Ein paar nette Beobachtungen, die zu gut für die ganz und gar vorhersehbare Geschichte. Vielleicht unabhängig davon aus der Notizkladde genommen? Ebenso ein paar Dialogfetzen, die wie um des Effektes eingesetzt wirken. Keine Formale Innovation, nichts Neues. Letztlich kalt.