
Ein Blog über das Stöbern im Grenzland zwischen U und E. Ausflüge ins Landesinnere inklusive.
Wednesday, December 31, 2014
Peter Handke, Siegfried Unseld - Der Briefwechsel

Denis Johnson - Train Dreams

Saturday, December 27, 2014
Franz Kafka - Das Schloss
Ein Landvermesser kämpft gegen eine anonyme und komplexe Macht um Existenz und gesellschaftlichen Status. Zweite oder dritte Lektüre. Vieles lag anders in der Erinnerung, zum Beispiel das Warten in der Kutsche. Außerdem mit dem 19. und 20. Kapitel die ganze Story sehr friedalastig, fast wird es zu ihrem Roman.
Friday, December 26, 2014
Marisha Pessl - Die Amerikanische Nacht

Saturday, December 20, 2014
A. L. Kennedy - Das blaue Buch
Wednesday, December 10, 2014
Monday, December 01, 2014
Nathanael West - Miss Lonelyheart
Bonustrack auf der SWR-Bestenliste. Miniroman über einen brutalen und feigen Kummerkastenredakteur. Formal aus heutiger Sicht eher unspannend. Alles in allem unsympathische Lektüre.
Sunday, November 30, 2014
Fritz Rudolf Fries - Der Weg nach Oobliadooh
Völlig überraschend beim Abarbeiten der SWR-Bestenliste vom November 2012 auf diese wahre Perle gestoßen. Wirklich eines der besten Bücher seit langem. Erinnert sogar an Nabokov, namentlich an Die Gabe. Zwei junge Männer der DDR in den Fünfzigern, der eine Schriftsteller, der andere Musiker, bzw. wollen sie das sein, ehe sie sich in eine bürgerliche Existenz zu fügen (scheinen). Tragen beide den ironisch-melancholischen Blick auf die Welt, wie Nabokovs junge Künstler. Dabei sehr lustig. Sprachlich ganz modern, an Joyce geschult, aber alles irgendwie leicht und tänzelnd. Kaum zu glauben, dass dieses Buch vor 50 Jahre in der DDR geschrieben worden ist. Große Entdeckung.
Monday, November 24, 2014
Jean-Philippe Toussaint - Die Dringlichkeit und die Geduld
Sehr schöner kleiner Essay-Band über das Schreiben, Schriftsteller-Werden, Einflüsse etc. Die Initiationen ähneln sich häufig. Dostojewski nennt fast jeder, so auch hier. Verbrechen und Strafe hat ihn mehr oder weniger zum Schreiben gebracht. Viele nette Zitate auch, etwa der Gedanke von Baudelaire, ein Buch sei ein Traum von Stein. Und die Zusammenballung des Schreibmovens in die beiden Begriffe Dringlichkeit (Rimbaud, Faulkner, Dostojewski) und Geduld (Flaubert). Etwas kurz ist es, in knapp zwei Stunden hat man das schmale Bändchen durch.
Sunday, November 23, 2014
Ulrich Bien - Fokus Pokus

Oder: "Bevor Sie etwas lernen oder sich etwas merken wollen, sollten Sie sich die wichtigste Frage überhaupt stellen:Warum ist dies oder das so oder so? Suchen Sie nach dem Sinn hinter den Informationen, forschen Sie nach Gründen, wie und warum etwas entstanden ist. Nicht weil Sie sich mehr Arbeit beim Lernen und Merken machen sollen, sondern weil das Gehirn unschlagbar beim Lernen von Zusammenhängen ist."
Saturday, November 22, 2014
Peter Henisch - Vom Wunsch, Indianer zu werden
Witzig: Kafka meets Karl May auf fiktiver Amerikafahrt. Nicht zu lang. Auf den mir bis dato ganz unbekannten Autoren beim Googeln nach Joseph Roth gestoßen. Irgendein Video, in dem er Roth als sein Vorbild erklärt.
Thursday, November 20, 2014
E.T.A. Hoffmann - Lebensansichten des Kater Murr
Hatte das seltsamer Weise noch gar nicht gelesen und war mit Hoffmann schon so gut wie durch. Murr ist aber eine Perle, in keinem anderen Werk scheint Hoffmann freier, lustiger, ideenreicher. Schon die ganze Anlage ist "genialisch", also die Doppelseiten aus Kater-Memoiren und Künstlerbiographie. Berührt von der romantischen Behandlung des Außenseitermotivs. Das hat man damals so als Student blanko als Vorlage des Lebensentwurfs genommen.
Tuesday, November 11, 2014
Robert Seethaler - Ein ganzes Leben
Lebensgeschichte eines Alpenbewohners: Schläge in der Kindheit, Arbeit auf dem Feld, am Berg, Eheglück, pulverisiert durch eine Lawine, Krieg, Gefangenschaft, Arbeit, Einsamkeit, Natur, Erinnerungen, Tod auf hundert Seiten. Eine Art längeres Unverhofftes Wiedersehen, sehr dicht und trotz der Fülle fast durchgehend szenisch. Hinterließ starken Eindruck.
Monday, November 10, 2014
Lutz Seiler - Kruso
Schöner Roman über die Freundschaft zweier Spüler in einer Wirtschaft auf der Flüchtlingsinsel Hiddensee kurz vor der Wende. Sprache und Atmosphäre stark, doch hat der letzte Zug etwas gefehlt. Gerade im letzten Drittel erwartet man von jedem Kapitel, dass es das letzte ist, daher franst die Geschichte etwas aus, was schade ist. Ähnlich wie bei manchen ersten und letzten Beethovensinfonien, die solange auf den Schluss hinarbeiten, dass er, wenn er denn wirklich kommt, enttäuscht.
Saturday, November 01, 2014
Joseph Roth - Die Flucht ohne Ende

Thursday, October 30, 2014
Don Winslow - Kings of Cool

Taije Silasi - Diese Dinge geschehen nicht einfach so

Wilhelm von Sternburg - Joseph Roth

Thursday, October 16, 2014
Patrick Modiano - Das Café der verlorenen Jugend
Doch etwas enttäuscht gewesen. Ließ sich gut an, Melancholie, Künstler in Cafés, eine geheimnisvolle Frau etc. Aber aus dem wird leider nicht viel. Sehr genervt von dem ganzen Stadtplanmäßigem. Dieser Platz, jene Straße, diese Haltestation, ja mein Gott, muss man die denn alle kennen? Gefühl, ausgeschlossen zu sein deswegen, als wäre das nicht an mich adressiert.
Ein paar nette Zitate allerdings auf dem Wegrand, z.B.:
Leider selbst keinen Fixpunkt in diesem Romänchen gefunden.
Ein paar nette Zitate allerdings auf dem Wegrand, z.B.:
"Natürlich verstand ich das. In diesem Leben, das uns manchmal vorkommt, wie eine große Brachfläche ohne Wegweiser, inmitten all dieser Fluchtlinien und verlorenen Horizonte, würde man gerne Bezugspunkte finden, eine Art von Kataster anlegen, um nicht länger das Gefühl zu haben, dass man sich ziellos treiben lässt. Also knüpft man Beziehungen, versucht, ungewisse Zufallsbekanntschaften zu festigen."
Leider selbst keinen Fixpunkt in diesem Romänchen gefunden.
Tuesday, October 14, 2014
Richard Powers - Orfeu
Monday, October 13, 2014
Rüdiger Görner - Georg Trakl
Nostalgielektüre, Vorwand, Trakl-Gedichte alle mal wieder zu lesen. Görner leitet kundig durch. Zu den Gedichten lässt sich nicht viel neues sagen. Görner liefert aber viel Atmosphärisches aus Begleitquellen. Interessant, dass er zu den Elis-Gedichten nicht auf Hoffmann hinweist, zumal sich der Hinweis ja auch bei Fühmann findet, den er erwähnt.
Judith Hermann - Aller Liebe Anfang

Thursday, October 02, 2014
Thomas Bernhard - Der Atem
Interessant, wie das immer wieder funktioniert, auch wenn man schon viele Jahre Thomas Bernhard gelesen hat.
Agota Kristof - Das große Heft
Heftige Geschichte über die Verwilderung von Zwillingen während eines namenlosen Krieges. Grenzüberschreitungen dauernd. Gut und Böse keine Kategorie mehr. Gnadenlose Stärke dieses seltsamen Doppelcharakters. Einer der stärksten Schlusssätze, den ich je gelesen habe. Minutenlange Gänsehaut.
Hilary Mantel - Falken
Zum zweiten Mal. Man denkt anders, während man dieses Buch liest. Eine große Geschichte, alles atemlos dicht umgesetzt, ganz ohne Historienzierrat. Die Ausstaffierung funktioniert auf rein geistiger Ebene. Unglaublich. Was wird wohl der der dritte Teil bringen? Cromwells Ende, wie mag das durch diesen Bewusststeinsstrom ziehen?
Saturday, September 27, 2014
Lisa Kränzler - Lichtfang
Kurzer Roman über ein altes Motiv. Zwei Außenseiter, 18-Jährige, lieben sich, quälen sich. Eigentlicher Held ist die Sprache, Kränzler schreibt fast keinen Satz ohne Gestaltungswillen bzw -idee. Manchmal wie Shakespeare.
Monday, September 22, 2014
Karl Ove Knausgård - Sterben

Nach vielen Vorschusslorbeeren wie immer erst mal beiseite gelassen. So ist das mit den guten Büchern, ihre Zeit kommt irgendwann. Es kann durchaus sein, dass es einige Anläufe braucht, aber die wirklich guten werden dann auch gelesen.
Knausgårds Buch ist genau genommen gar kein Roman, sondern ein Stück radikaler Autobiographie. Erzählt das Verhältnis zu dem Vater Knausgårds, welche Distanz, Kälte, Angst etc. mit der Figur des Vaters verbunden waren, und wie sich das bis in zu dessen Sterben gehalten hat. Erst nach dem Tod kommt tatsächlich etwas auf, Nähe kann man es nicht nennen, Verständnis auch nicht, am ehesten vielleicht allgemein Bewusstsein für die Problematik von dessen Existenz.
Die Handlung ist nebensächlich, lässt sich auch gar nicht so leicht zusammenfassen. Im ersten von zwei Teilen erzählt Knausgård von seiner Kindheit, die er in der Nähe dieses Vaters verbringt, sein Aufwachsen mit Mädchen, Musik, Träumen, Fußball, erstem Rausch und so weiter. Trotz des schwierigen Verhältnisses zum Vater, scheint der Erzähler in dieser Jugend glücklich, euphorisiert von den Möglichkeiten des Lebens.
Der Vater ist immer als knorriger Schatten präsent, verliert aber bald etwas von seiner Gefährlichkeit, eine irrationale, fast unheimliche Veränderungen vollzieht sich an ihm. Durch den bürgerlichen und strengen Familienmann bricht eine andere, tiefere Identität durch, er verlässt die Frau, kleidet sich seltsamer, beginnt zu trinken. Einmal kommt Knausgård nach Hause, unangemeldet, und trifft seinen Vater an, wie er ein sentimentales Lied mit voller Lautstärke hört und dabei in Tränen aufgelöst mitsingt ist. Er schleicht sich davon, nichts wäre schlimmer, als von seinem Vater dabei ertappt zu werden, wie er ihn ertappt.
Dann der zweite Teil, Knausgård erfährt vom Tod des Vaters, fährt mit seinem Bruder in das Haus der Großmutter und erlebt, wie sich die Existenz seines Vaters in den letzten Jahren in eine wahre Hölle verwandelt hat. Als schwerer Trinker hatte er sich bei seiner Mutter verbarrikadiert und ein furchtbar einsames Messileben geführt.
Es ist das ein oder andere Mal in Rezensionen davon geschrieben worden, dass das Buch formlos sei. Aber das stimmt nicht. Die Form ergibt sich aus dem Vorher-Nachher dieser beiden Teile. Es ist wie ein Bild mit sehr vielen Details, das erst in einem hellen, klaren, kalten Licht gezeigt wird, dann aber aus in einem dunklen, bedrohlichen, dabei ebenfalls sehr kalten.
Auch wurde Knausgård angekreidet, sich zu sehr in Details zu verlieren. Tatsächlich schildert er scheinbar banale Vorgänge und Hantierungen übergenau. Der Tee wird nicht nur gekocht, sondern das Wasser zum Sieden gebracht, bis es sprudelt, dann Teebeutel eingelegt, bis sich das Wasser verfärbt etc. Und das fast bei allen Vorgängen: Autofahren, Zigaretten drehen, auf den Bus warten, zum Kiosk gehen, dort bezahlen, das Wechselgeld nicht in die Hand gezählt zu bekommen etc. Natürlich ist das nicht ökonomisch, aber das ist sein Stil, es geht bei ihm tatsächlich darum, sich Wirklichkeit zu erschreiben, durchzubrechen zum Authentischen, das in unserem Alltag ständig von einem Firnis auf Gedanken, Vorannahmen, Geistigem überlagert wird. Das ist fast eine Art Programm.
Am krassesten ist dieser Überlagerung vielleicht beim Thema Tod und Sterben. Allerdings erweist sich der Tod immer als mächtiger, als die Hülle, in der wir unsere Welt decken, die wir vermutlich brauchen, um überleben zu können. Erst mit dem Sterben reißt die Leinwand.
Sunday, September 14, 2014
Tomas Espedal - Gehen

Nach der Lektüre - oder schon während der Lektüre - will man seine Schuhe schnüren und losgehen und gar nicht mehr auftauchen im Büro, im Eigenheim, im Sportverein, in allem, was einem davon abhält, ein wildes und poetisches Leben zu führen, wie Espedal und alle seinen literarischen Vor-Geher Hölderlin, Rousseau, Nietzsche, Whitman, Bernhard, Rimbaud, Satie und wie sie alles heißen. Natürlich verherrlicht Espedal seinen Gegenstand - das Gehen, das Wandern -, verschweigt aber nicht die Schattenseiten: die plötzliche Einsamkeit, die Verzweiflung, die Gefahren, die kaputten Füße, die Haltlosigkeit des Daseins als Landstreicher. Und es gibt stellen darin, bei denen man lauthals auflachen muss, etwa, wenn die Wanderer irgendwo in Griechenland von einem Pferd verfolgt werden und dieses nicht mehr losbekommen oder als sie sich in der Türkei im Freien campierend die Angst wegtrinken müssen und schließlich erkennen, dass sie sich dabei in genau die Art Gesindel verwandelt haben, vor dem sie sich selbst gerade so fürchten.
Wirklich ein großartiges Buch, vor allem für alle Geher und Wanderer unter den Buchfreunden. Und wenn das einen noch nicht davon überzeugt, dann lohnt vielleicht ein Blick auf diesen Schriftsteller, in sein Gesicht, das sich selbst in eine Landschaft zu verwandeln scheint, und in seine Lebensumstände.
Dan Simmons - Sommer der Nacht

Thomas Hettche - Die Pfaueninsel

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historischer Roman
Thursday, August 28, 2014
Max Frisch - Aus dem Berliner Journal

Saturday, August 23, 2014
Werner Kappacher - Selina oder das andere Leben

Wednesday, August 20, 2014
W. G. Sebald - Die Ringe des Saturn

Colson Whitehead - Apex

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Amerikanischer Roman,
Gegenwartsliteratur,
Kurzroman
Reinhard Kaiser-Mühlecker - Der lange Gang über die Stationen

Friday, August 08, 2014
Wolfgang Herrndorf - Arbeit und Struktur

John Burnside - In hellen Sommernächten

Sunday, August 03, 2014
Helmut Krausser - Eros

Friedrich Ani - Gottes Tochter

Wednesday, July 16, 2014
Stefan Zweig - Drei Meister. Balzac Dickens Dostojewski

Volker Weidermann - 1936. Sommer der Freundschaft

Hans Fallada - Jeder stirbt für sich allein

Thursday, July 10, 2014
Joseph Roth - Beichte eines Mörders

Wednesday, July 02, 2014
Colum McCann - Der Himmel unter der Stadt

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