Saturday, July 14, 2018

Christoph Ransmayr - Die Verbeugung des Riesen


Erzählungen, Texte, Aufsätze über das Erzählen und Schreiben. Besonders bemerkenswert: die Erfindung der Welt. Fragen. Antworten. Dabei handelt es sich um eine Hommage an Kafka. Ransmayr spürt hier dem Prozess Des Erzählens nach. Wie sich aus einer Beobachtung Fragen ergeben, eine Masse von Fragen, Cluster von Fragen, und wie jede Antwort auf Bestimmteres zusteuert - und das ist dann die Erzählung.



„Wenn einer zu erzählen beginnt, muss er solche und ähnliche und unzählige andere Fragen zu beantworten im Stande sein und muss doch nach jeder Antwort immer neue Fragen an sich und die Welt richten. Aber länger, viel länger als er jemals antworten, sprechen und erzählen wird, muss er wohl stillhalten und schweigen und den Menschen bloß zuhören und ihre Lebensläufe, ihre Wohnungen, ihre Wege, Felder und Schlachtfelder, Vorgärten und Müllhalden bloß betrachten, bis er sich endlich erheben und so etwas Ähnliches wie Es war… Es war einmal sagen kann.“


Feierlich geht’s immer zu bei Ransmayr. Und was etwas stört ist das ständige name dropping: Ich war damals, in einem Sommer meiner Schuljahre, in Begleitung eines Freundes unterwegs von Messina nach Palermo und Trapani, dann weiter über Agrigent, Ragusa, Syrakus und Catania bis zu den höllischen Kraterlandschaft des sind die nicht bla bla bla.

Aber: sehr schöne, anregende, poetische Erzählungen und Portraits.


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