Saturday, November 07, 2015

Flotter Gothic-Roman. Mary Shelley - Frankenstein.

Immer noch flotter Gothic-Horror
Mary Shelleys Frankenstein. Flotter Gothic.
Durch das sehr gute Buch von Alexander Pechmann "Die Bibliothek der verlorenen Bücher" auf diesen Klassiker gestoßen. Mary Shelleys Werk gibt es als sehr schönes ePub auf MobileRead, mit dem Bild der Ausgabe von 1831. Die Story ist mittlerweile Kult..

Und auch die Entstehungsgeschichte ist fester Bestandteil des Schatzes literarischer Anekdoten: Mary, Percy, George und John verbringen einen verregneten Sommer am Genfer See und denken sich Spukgeschichten aus. Der 18-jährigen Mary will erst keine einfallen, dann träumt sie sich eine...
18 Jahre war sie alt. 20, als das Buch, in einer kleinen Auflage, auf den Markt kam. Mit 18 Jahren so ein Buch schreiben, puh, das hat schon was, das ist die eigentliche Story.

Ich muss gestehen, dass ich das Buch jetzt zum ersten Mal gelesen habe. Das ist wohl das Schicksal vieler Klassiker, die es zu Kultstatus gebracht haben. Und es hat mich verdammt gut unterhalten. Tatsächlich war es sogar ein wenig unheimlich.

Reiseaktivitäten wie bei Bond

Es geht richtig flott zur Sache. Zack, zack, schon ist "die Kreatur" erschaffen. Keine langatmigen und unglaubwürdigen Erläuterungen, wie der junge Frankenstein das geschafft hat. Heutige Thriller-Autoren müssen Bibliotheken wälzen, um ihre Phantasien mit halbwegs glaubhaften Details zu unterfüttern. Die Shelley braucht das nicht. Aus gutem Grund, schließlich soll keiner auf die Idee kommen, diesem Frankenstein nachzueifern.

Flott werden auch die Schauplätze gewechselt. Fast geht es zu, wie in einem James Bond-Film. Genf, Regensburg, Hochgebirge, London, Schottland, Petersburg, Nordpol - alles auf 200 Seiten. Es wird einem nicht langweilig dabei.

Wie aktuell der Stoff ist, braucht wohl nicht mehr eigens erwähnt werden. Die Moral ist überdeutlich. Wer seine natürlichen Grenzen überschreitet, kann Unglaubliches schaffen. Nur stürzt dich das Unglaubliche in einen Abgrund und viele andere mit dir.

Ein echter Tipp, dieser Geniestreich der 18-jährigen Mary. Hat mich glänzend unterhalten.


2 comments:

Der Yeti said...

Nicht wahr!?!
Die Geschichte faziniert nicht umsonst bis heute.

JL said...

Tut sie!