Friday, February 28, 2014

Wolfgang Haas - Die Verteidigung der Missionarsstellung

Brillianter Roman und unterhaltsames Spiel mit der Form. Episoden aus dem Leben eines Halbindianers, der sich Rinderwahnsinn, Hühnergrippe und Schweinepest parallel zu Liebesinfekten einfängt. Haas spielt mit dem Stoff nicht nur auf der Handlungsebene, sondern auch in den Mikrokosmen von Sprache und Typografie. Zum Beispiel fährt einmal ein Paar im Aufzug, wobei Haas das Abwärts im Schriftbild wiedergibt, indem er den entsprechenden Absatz über mehrere Seiten wie in einem Daumenkino nach unten wandern lässt. Kenne keinen einfallsreicheren Autoren.

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