Thursday, February 06, 2014

Die Brüder Karamasow - Fjodor Dostojewski

Den dritten der fünf Elefanten wieder gelesen. Unvergesslich damals im Winter vor 25 Jahren das erste Mal. Hauste damals selbst in einer Dostojewski-mäßigen Klause. S.H. wollte mich zu einer Kneipentur abholen, aber ich verzichtete, konnte nicht aufhören zu lesen. Einiges ist noch davon da, aber die Intensität stellt sich freilich nicht mehr ein. Überrascht, wie interessant die religiösen Passagen des Starez waren. Lebensbejahung pur. Teilweise auch sehr gequält von Längen und Wiederholungen, dem Seitenschinden des Fortsetzungsautoren. Die Neuübersetzung von Swetlana Geier, die so gerühmte. Der Text kam mir kantiger vor, das schon, ungeschliffener. Manchmal stilistisch überhastet. Vielleicht ist das echter, aber ein wenig hat es auch gestört. Und der Anmerkungsapparat ist eine Enttäuschung. Kaum eine echte Erhellung, häufig fast Paraphrasen des Romantextes oder banales Konversationslexikonwissen. Vieles wird gar nicht richtig erklärt, wie etwa die seltsame Bezeichnung für den Irrsinn, die die Figuren teilweise befällt - "Nadryw." Jetzt noch der Grüne Junge und Schuld und Sühne, dann kann es von vorne los gehen..

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