Saturday, September 07, 2019

Thomas Mann - Königliche Hoheit

Zwei Th Mann-Bücher habe ich noch nicht gelesen: Königliche Hoheit und Der Erwählte Warum auch immer. Vielleicht, um das Erlebnis der GROSSEN Romane nicht zu schmälern. Königliche Hoheit also jetzt doch, und zwar hervorragend altmeisterlich gelesen von Gert Westphal. Es geht um den Nachfahren eines Herrscherhauses in einem kleinen, fiktiven Land, dessen Lebensaufgabe lediglich darin besteht, Hoheit zu repräsentieren und damit klar zu kommen. Das Thema ist wie bei Aschenbach: die Form wahren und diese passive Tätigkeit als aktive, gestalterische Arbeit wahrzunehmen. Das wird dann allerdings über Bord geworfen, als eine Milliardärstochter erscheint, die er dann gegen keine ernsthaften Widerstände heiratet und damit nebenbei den maroden Staatshaushalt rettet. Das Ganze ist relativ konfliktfrei, daher auch nur mäßig spannend. Viel investiert Mann in die kataloghafte Schilderung von Interieurs. Nun, es war besser, als erwartet, wenn auch sicher auf der Th Mann-Liste auf einem der hinteren Plätze.

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