Friday, September 27, 2019

Patricia Duncker - Die Germanistin

Vielleicht ist das Buch aus dem Impuls heraus entstanden, Gedanken und schöne Schwärmereien rund um Literatur in ein Stück Fiktionshandwerk einzubetten. Irgendwo lässt sie den sagenumwobenden Schriftsteller sagen:
Ich stelle die gleichen Anforderungen an Menschen und fiktionale Texte, petit - daß sie offen enden, daß sie in sich eine Möglichkeit zu sein enthalten, und diejenigen zu verändern vermögen, denen sie begegnen. Dann funktioniert etwas - die notwendige Dynamik - zwischen dem Autor und dem Leser.
Das ist zwar ein schöner Gedanke, klingt aber, trotz leisem Gesäusel, petit, nach Seminar. Der Geruch einer akademischen Muckibude liegt in der Luft.
Gerne lesen Leser wie ich ja von anderen Lesern, die in einem Buch mehr Anmerkungen hinterlassen, als der ursprüngliche Drucktext einnimmt. Aber das meiste in der Germanistin ist einfach nur Story mit einem Ende, das im Kino vielleicht ganz gut funktioniert, im Roman aber zu ölig reingeschraubt wirkt. Bleibt noch zu sagen, dass ich den Roman trotzdem sehr schnell durchgezogen habe. Und gleich auf den Stapel für den öffentlichen Bücherschrank abgelegt. 

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