Thursday, June 02, 2011

Wilhelm Meister - J.W.Goethe

Im vierten oder fünften Anlauf endlich. Als eBook. Nietzsche sagt etwas in der Richtung, dass sich hier Bestes mit Lächerlichem grandios vermischt. Tatsächlich wirkt Meister unglaublich naiv und ungeschickt, manchmal geradezu plump gezeichnet.

Es gibt einige sehr schöne Ezählpassagen, etwa wenn Meister anfangs vor der Wohnung seiner Mariane herumschmachtet, während sich drinnen Liebhaber Nummer 1 zu schaffen macht. Da wechselt mit Gesprächen, in dem es viel Gescheites aber auch sehr viel Langweiliges zu hören gibt. Einiges ist auch genuin skuril: Mignon und Harfner wirkten manchmal geradezu kafkaesk.

W.M. als Erzähl-"Werk": Flotte Handlungsmotive wechseln mit Essays (in Gesprächen), wobei letztere etwa die Hälfte oder etwas mehr ausmachen. Es gibt eingesprengte Episoden anderer, insgesamt alles hybridisch-modern.

Und dann wieder altbacken und pseudoromantisch. Das ganze Sterben, Versöhnen und Zusammenkommen am Schluss ist Krampf.


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