Tuesday, April 11, 2006

Der Sportreporter

Ford, einer meiner Lieblingsautoren. Leider hat er bisher nicht viel geschrieben. Leider war auch der letzte Erzählungsband eher mau und komisch übersetzt. Nun also endlich den Sportreporter in der schönen TB-Ausgabe des Berlin Verlags. Sah es und kaufte es ohne nachzudenken.

Und hab es nicht bereut. Noch im Zug habe ich mit der Lektüre begonnen und buchstäblich erst nach zwei Wochen wieder aufgehört (immerhin über 500 Seiten). Großartig wie immer bei Ford die Melancholie, die über allem schwebt. Das alles ist so leicht und dabei so unsäglich traurig und man weiß gar nicht recht warum, denn der Held lässt nichts davon an sich heran kommen.

Außer der Melancholie ist das also diese Leichtigkeit. Ja, warum zum Teufel sollte man all diese Dinge an sich heranlassen. Dieses Denken. Das Schlimme in der Welt. Die Verzweiflung jeder einzelnen Existenz. Seltsamer Weise lebt es sich mit der Lektüre dieses traurigen Buches etwas leichter.

Dann: Interessantes über den "Sportreporter", als Berufsstand. So etwas hat man immer gerne. Ich meine, die meisten Menschen verbringen den Großteil ihrer Zeit an der Arbeit, also sollte man auch etwas darüber erfahren. War übrigens auch schon bei Unabhängigkeitstag so.

Weniger interessant sind die vielen Spruchweisheiten. Die steckt man ein, wie Wechselgeld, man zählt sie nicht nach und vergisst sie in der Hosentasche, bis man sie wieder verliert. Vielleicht tragen sie zur Stimmung bei, habe aber den Verdacht, dass nicht viel dran ist an ihnen und dass Ford besser drauf verichten sollte.

Ich freue mich auf einen neuen Roman von ihm (auch wenn ich diesmal etwas weggeknackt bin, namentlich gegen Ende.)

No comments: