Friday, April 01, 2005

Die Fließende Königin

Kai Meyer ist drauf und dran eine meiner Entdeckungen des Jahres zu werden. Wahrscheinlich auch deshalb, weil er so gut dokumentiert ist. Jetzt also Die Fließende Königin als drittes Buch von ihm im noch jungen Jahr. Eine ganz andere Welt, eine, in der ich noch nie zuvor war, soviel darf ich gleich mal sagen. Ob das was mit Jugendliteratur zu tun hat, keine Ahnung. Bei Harry Potter hat man trotz aller Magie immer das Gefühl, sich auf vertrautem Terrain zu bewegen. Zauberer, Riesenspinnen, Hauselfen, Drachen, Riesen und was weiß ich noch entstammen doch alle dem großen weltliterarischen Fantasyalbum und sind nichts Neues (womit nichts, aber auch gar nichts über die Innovationswucht der Potter-Reihe gesagt werden soll). Bei Meyer dagegen: Ganz eigene Geschöpfe, selbst geschaffen, einer Privatphantasie entsprungen. Daher ist die Lektüre ein Gang in wirklich unbekanntes Terrain, in dem sich die vertrauten Gegenstände unversehens in etwas völlig Fremdes verwandeln. Zum Beispiel gibt es da Meerjungfrauen. Die unterscheiden sich aber von den herkömmlichen Meerjungfrauen, indem Meyer Ihnen durch Breitmünder mit Haifischzähnen die Erotik nimmt. Einem blinden Mädchen werden Spiegelaugen eingesetzt. Die Erde befindet sich in der Hand eines wiedererstandenen ägyptischen Pharaos. Vielleicht gibt es zu all diesen Details auch irgendwelche Quellenbezüge., was mir aber Wurscht ist. Aufregend und im wahrsten Sinne des Wortes befremdlich ist das Ganze jedenfalls. Auf seltsame Weise intim.

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