Monday, December 12, 2005

Joseph Drei

Ist das eigentlich eine echte Welt, die uns da vor Augen geführt wird? Das ist die Realismus-Frage. Teilweise hat der Roman ja dokumentarische Strukturen. Die Dialoge sind dagegen völlig künstlich. So sprach und spricht kein Mensch. Aber auch das ist kein Fehler, da die Dialogart im Roman mit dem "Schönen Gespräch" ja definiert wurde. Die Künstlichkeit entsteht dadurch, dass Mann versucht, uns auch den Subtext der Worte präsent zu machen. Er tut das nicht durch Erläuterungen, sondern indem er sie in das Gespräch einarbeitet. Das macht das ganze ein wenig geschwätzig und lässt die Personen eitel wirken. Manchmal blitzt aber gerade in dieser Dialogart der Himor auf, weil die Personen ihre gedanken mehr odeer weniger unverholen preisgeben. Ist Joseph Drei unterhält einen auf hohem Niveau.

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