Friday, June 28, 2019

Tilmann Lahme - Die Briefe der Manns

Sehr schön in dieser so gut vorgelesenen Fassung, wie die Stimmen der Manns ein ganz eigenes, sehr kreatives Diktum eint.

Rohinton Mistry - Das Gleichgewicht der Welt

Anrührender Gesellschaftsroman aus dem Indien der 70er Jahre. Gegen Unterdrückung, Gewalt, Willkür und Grausamkeit eines nur scheinbar demokratischen Staates hilft ganz unten nur noch ganz pure Menschlichkeit. Eine Variation auf das Willkür-Instrument verhängter Ausnahmezustand.

George R.R. Martin - Die Herren von Winterfell

Zweitlesung. Ein phantastisches Epos über Macht und Politik - mit unzähligen Subthemen wie Formen der Vitalität, Fauna und Flora, Formen von Ethnien etc.

George R.R. Martin - Armageddon Rock

Sehr sympathisches, nostalgisches Unterfangen. Eine Kultband der großen Aufbruchsgeneration feiert geisterhaftes Comeback, spektakulär und diskurslastig.

Ferdinand von Schirach - Kaffee und Zigaretten

Sehr schöne Skizzen und Vignetten. Hätte man ewig weiter lesen können.

Walter Moers - Das Labyrinth der träumenden Bücher

Bei all dem gewaltigen Charme der Bücher von Walter Moers, das Labyrinth kommt leider nie so richtig vom Fleck. Ein Buch über ein Buch, das es hätte werden sollen.

Jennifer Clement - Gun Love

Hypnotische Geschichte über Familie, Gemeinschaft und Gewalt. Aus der Perspektive eines scharfäugigen Teenagers erzählt, enthüllt es Amerikas Liebesaffäre mit Schusswaffen und ihre schmerzhaften Folgen.

Oskar Maria Graf - Wir sind Gefangene

Graf schildert seine Erlebnisse in den Jahren von 1905 bis zum Ende des Ersten Weltkrieges und der Münchner Räterepublik. Ein Dokument, nackt, schonungslos, direkt und auch für heutige Zeiten unglaublich brisant.

César Aira - Was habe ich gelacht

Sehr schöner, kurzer Roman aus einer anderen Welt. Im Begleitschreiben heißt es treffend:
Aira eröffnet in dieser überraschend intimen Erzählung, die mal Autofiktion, mal wilde Fabel ist, einen Raum zwischen Witz und Gelächter, jenen Spalt, der oft zwischen dem eigenen Bewusstsein und der Gegenwart des Moments klafft: Darin finden wir Träume, Erinnerungen, einen Ozean der Wehmut - und schließlich auch das Lachen. Eigensinnig und doppelbödig zeigt sich der argentinische Ausnahmeautor hier in seiner ganzen weltliterarischen Größe.

Milan Kundera - Das Fest der Bedeutungslosigkeit

Mal wieder ein Kundera - sehr klar, allerdings nicht ganz so fesselnd, wie die früheren Sachen.