Sunday, May 31, 2015

Heinrich von Kleist - Novellen

Gelesen von Rolf Boysen. Halsbrecherisch und atemberaubend. Das sind wirklich unglaubliche Plots, man sollte das Tarantino vorsetzen. Und Boysen schwelgt in den waghalsigen, aufs Äußerste gespannten Perioden.

Saturday, May 30, 2015

Julia Franck - Die Mittagsfrau


Entwicklungsroman einer jungen Frau ab erstem Weltkrieg bis 50er Jahre. Die Geschichte beginnt damit, wie sie ihren kleinen Sohn im Stich lässt. Der Rest ist Rückschau bis zu diesem Augenblick. Einige sehr starke Momente, etwa die Pflege des verwundeten Vaters oder die Begegnung mit einem KZ-Transport beim Pilzesammeln. Thema ist das Erkalten aller Liebe, irgendwie.

Thursday, May 28, 2015

Hermann Kurzke - Thomas Mann. Ein Porträt für seine Leser

Netter, intimer Rundgang durch Th Mann, Leben und Werk. Las schon Kurzkes längere Biographie, das hier quasi ein Best-of. Schön wie sich hier um Themen wie Zigaretten, Schlaf, Lesetechnik, Bücher, Hunde gekümmert wird.

Sunday, May 17, 2015

Ernest Hemingway - Fiesta

Immer noch einer der besten Romane überhaupt. Heute würde man vielleicht sagen: Mobbing-Roman. In der Neuübersetzung alles etwas "körniger." Obwohl die ersten Seiten wegen der Umständlichkeit schockierend.

James Lee Burke - Dunkler Strom

Starker, solider Krimi. Warum machen diese Südstaatenepen meistens so viel Spaß? Wegen des Reichtums an Landschaft und der Gegensätze vermutlich. Lansdale, Sallis, Tartt etc. Immer schwingt auch ein wenig Faulkner mit.

Klaus Modick - Konzert ohne Dichter

Roman über Rilke und Vogler und die Künstlerkolonie Worpswede. Rilke wird als feierlicher, humorloser, weihrauchumnebelter Egomane gezeichnet. Zweifelhaft, wenn man das zum Beispiel mit dem Bild vergleicht, das Zweig in Die Welt von gestern zeichnet. Amüsant alle mal. Aber auch nicht mehr, als damals schon veraltete Diskussion über Kunst und Leben etc.

Sunday, May 03, 2015

Donna Tartt - Der Distelfink

Stark, wie die Tartt aus dem kleinen Bild einen Dickens-Roman spinnt. Allerdings teilweise auf Kosten einer quälenden Verzögerung der Handlung durch unnatürliches Zurückhalten von Informationen, die so heiß sind, dass es unglaubhaft ist, dass die Personen sie nicht teilen. 

Robert Jackson Bennett - Mr. Shivers

Guter, solider Quest-Roman. Atmosphärisch stark, an McCarthy erinnernd. Das Ende allerdings absehbar.