Saturday, May 31, 2014

K. M. Weiland - Outlining Your Novel

Netter Ratgeber über die Vorteile eines Outlines. Seltsamerweise scheint es dafür kein deutsches Wort zu geben. Entwurf ist zu viel. Konzept zu ideell. Skizze was eigenes. Abriss? Schema (Goethe)? Lernte aus dem Büchlein ein paar Kleinigkeiten, wie etwa, dass man psychologische Charaktertypologien ganz gut als Checklisten für Romanfiguren nutzen kann oder dass es Listen gibt, nach denen man Settings modellieren kann.

Thursday, May 29, 2014

Bernard Cornwell - Die Herren des Nordens

Solider Cornwell, der die unterhaltsamsten historischen Romane schreibt. Im dritten Teil kämpft Uthred um sein Stammland im Norden, wird versklavt, nimmt es mit wilden Hunden und fanatischen Priestern auf. Am Ende macht sich Cornwell dann husch husch aus dem Roman, um die Sache im nächsten weiterzutreiben. Und weiterzutreiben.

Saturday, May 24, 2014

Donald Ray Pollock - Das Handwerk des Teufels

Teuflisch gutes und geradezu unheimlich trostloses Buch. 

Klüpfel Kobr - Herzblut

Mein zweiter Klufti. Angenehm überrascht. Nicht ohne Facetten. Allerdings auch Kochrezepte und so Schmarrn...

Paul Auster - Winter Journal

Memoiren in Du- Perspektive. O du mein Körper, der du Schnupfen hattest und Wunden und immer gebrechlicher wirst. Manchmal ein wenig eitel, oder?

Elisabeth Strout - Mit Blick aufs Meer

Schönes Buch, eigentlich eine Reihe von Kurzgeschichten. Häufig tritt eine allseits unbeliebte Mathematiklehrerin auf, die aber manches in den traurigen Leben der anderen in dieser Kleinstadt richtet. Und: Maine wieder. Literarische Jugendlandschaft aller Stephen King literarisierten. Hier natürlich viel mehr Alice Munroe.

Sunday, May 11, 2014

Mason Currey - Musenküsse. Die täglichen Rituale berühmter Künstler

Sehr schönes Buch über den Alltag von Kreativen, ihre Routinen, guten und schlechten Gewohnheiten, ihre Arbeitswut, Besessenheit etc. Was ist es nur, das uns so neugierig darauf macht, um wieviel Uhr Hemingway seinen Bleistift in die Hand genommen hat, wie viele Meilen Dickens nach getaner Arbeit marschiert ist oder wie viele Zeilen Thomas Mann als zulässiges Tagespensum akzeptabel fand? Man hofft insgeheim immer, hier eine Erfolgsformel ableiten zu können. Irgendwas gibt es zwischen Wecker, Morgenkaffee und Abendzigarre, das  man vielleicht irgendwie entziffern müsste, dann wüsste man auf einmal, wie es geht und Ruhm und Ehre winken. Tolles Buch dafür.



Roberto Bolano - Das Dritte Reich

Der dritte oder vierte Bolano: Junges Paar im Urlaub in Spanien. Er ist ein Champ in Wargames, also Kriegsspielen auf dem Spielbrett, eine wie mir scheint recht nerdige Sache. Sie lernen ein anderes Paar und einige zwielichtige Einheimische kennen. Mit einem, dem "Verbrannten", beginnt er eine Partie "Drittes Reich" zu spielen. In dem Maße, wie er dabei ins Hintertreffen gerät, verdichtet sich die Atmosphäre von Bösartigkeit und Gewaltbereitschaft. Typische Bolano-Themen wieder. Faszination am Bösen, die bei ihm irgendwie mit dem Deutschen verknüpft ist; Bessenheit, Atmosphäre von Tod und Gewalt, eigentümliche Stilarmut.