Tuesday, November 29, 2011

Thursday, November 24, 2011

G. K. Chesterton - Über Charles Dickens

Zur Einstimmung für die Dickens-Lektüre, die ich mir schon lange vorgenommen habe.

Erstaunt, wieviel Chesterton über Dickens zu schreiben weiß. Angeregt von der dialektischen, an der klassischen Rhetorik geschulten Denkart.

Saturday, November 19, 2011

Heinrich Steinfest - Gewitter über Pluto

Hin und wieder einen Heinrich Steinfest. Wie einen guten Wein, der den Leser dann, im Ohrensessel sitzend, mit seinem Gewicht überrascht. Musil auf Krimi. So auch Gewitter über Pluto.

Zehn Gründe, warum man Steinfest lesen sollte:

  1. Spiellust. Stell dir zwei, drei Abstrusitäten vor und lass sie im Roman dann aufeinander los.
  2. Gedankenranken. Es lohnt sich tatsächlich, über so gut wie alles nachzudenken. Und sich davon überraschen zu lassen.
  3. Weil man sieht, was aus Musil hätte werden können.
  4. Weil man Lust auf so was wie Musil bekommt.
  5. Weil man dieser Lust nicht nachgeben muss. Besser liest man einen anderen Heinrich Steinfest.
  6. Weil er aus der Alltagswelt einen Abenteuerspielplatz zu machen versteht.
  7. Wegen des Interieurs. Immer gibt es Herrenabende bei Gespräch und Getränk.
  8. Der Metaphernwut. Der Manie, an alles noch ein Bildchen zu hängen.
  9. Des Trotzes gegen politische Korrektheit. Dabei weiter weg von Chauvinismus, als der Pluto vom Stuttgarter Hauptbahnhof.
  10. Wegen des unaufgeregt Phantastischen.





Poetiken 1: Umberto Eco - Der Friedhof von Prag

Eco-Bücher sind ja immer ein Ereignis.
Jedenfalls, was die öffentliche Aufmerksamkeit betrifft.
Umberto Eco ist der Vertreter eines intellektuellen (?), historischen Romans. So auch der Friedhof von Prag.

Wie unterscheidet sich der intellektuelle (?), historische Roman von einem Bernard Cornwell-Roman? Eco verzichtet auf Elemente, die den eigentlichen Reiz von Abenteuerromanen - und das sind historische Romane ihrem Wesen nach - ausmachen: Spannung, Schildwälle, Heroen, Prinzessinnen und Drachen.

Bei Cornwell & Co gibt es Cinemascope. Bei Eco gibt es Schwarten. Bei Cornwell riecht es nach Eisen, Braten und Blut. Bei Eco nach Staub und Papier. Bei Cornwell gibt es klare Projekte mit Anfang und blutigem Ende. Bei Eco gibt es Ausschweifungen ohne Ende. Bei Cornwell ist die Verschwörung ein Treibmittel unter mehreren. Bei Eco ist alles Verschwörung.

Und bei Eco gibt es etwas, was es bei Cornwell nie gibt: Wüsten der Langeweile und Plotelemente, die nach durchgelaufenen Reisestiefeln des späten 18. Jahrhunderts müffeln.

Ich habe erst ein Eco-Buch mit Vergnügen gelesen und das war sein Gassenhauer Der Name der Rose. Einige habe ich angefangen, aber verworfen. Baudolino habe ich durchgezogen, war dabei aber sehr gequält. Der Friedhof von Prag war da etwas besser. Aber richtig gut war er auch nicht. Warum?

  • wegen Ecos Zitierwut, statt Fabulierlust
  • wegen seiner buchstaubinduzierten Handlungspneumonie
  • wegen der lästigen Modeerscheinung, den Geschichten Kochrezepte - gleichsam als Mehrwert - beizumengen.

Ich würde mal sagen, dass das vorerst der letzte Umberto Eco für mich war. Und komme damit - etwas spät - auf die Linie von Wolfgang Tischer und Jurek Becker. Die Lebenszeit ist zu kurz.

Monday, November 07, 2011

Die 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubär - Walter Moers

Liebenswerte Phantasie über die Abenteuer eines phantastischen Wesens in einet phantastischen Welt. Stark in der Ausgestaltung, sichere Spannungsbögen. Ganz und gar eigene Welt, nichts Vergleichbares. Inbegriff naiver, reiner Kreativität.