Thursday, December 24, 2009

Poeten der Nacht von Barry McGrea

Homosexueller Literaturstudent entwickelt eine Abhängigkeit von sogenannten Sortés. So nennt man es, wenn man Bücher als zufällige Ratgeber benutzt, also einfach aufschlägt und die nächstbeste Passage als Orakel benutzt. Das ganze wird zu einer Obsession, die ihn um seine bürgerliche Existenz bringt.

Die Idee ist gut.
Aber leider schlecht umgesetzt. Das ganze ist viel zu breit, tausend Unwichtigkeiten werden erzählt, wahrscheinlich um Atmosphäre zu schaffen, was aber nicht gelingt. Der Held benimmt sich idiotisch, ist unsympathisch und schwach, die Sprache häufig klischeehaft.

Froh, es los zu sein.

Samuel und die Poesie des Alltags oder so ähnlich

Harmloses Büchlein der blauen Kategorie. Etwas Amelie, nur weniger charmant.

Las es in einem Rutsch, um's weg zu haben.

Saturday, December 19, 2009

Der verlorene Abend - Wolfram Fleischhauer

Ein tolles Buch. Warum bin ich nicht schon früher auf diesen Autoren gestoßen? Wahrscheinlich weil ihn das Verlagsmarketing in irgendeiner Genre-Ecke versteckt hat.

William Boyd - Eines Menschen Herz

Am Ende des Jahres ein großes Buch nach dem anderen. Habe es vor einem halben Jahr gekauft, mehrmals angefangen und immer wieder zurückgestellt. Jetzt hat es mich voll gepackt.

Eine Lebensgeschichte, epochenumspannend, in Form eines fiktives Tagebuchs.

Wegen solchen Büchern lese ich Romane. Da entfaltet sich ein ganzes Lebens, von der ungestümen Jugend über die Arroganz des ersten Erfolges bis hin zum Scheitern und zur Weisheit des Alters.

Großes Kino.


Tuesday, December 08, 2009

Sharpes Feuerprobe

Der erste Sharpe, nach einigen Anläufen auf einen Ruck durchgelesen.

Nicht ganz so toll, wie die Artus-Bücher. Das liegt daran, dass hier Sharpe alles selbst machen muss, was die ganze Sache etwas sehr unwahrscheinlich macht. Bei Artus ist es immerhin die ganze Clique.

Wie immer toll bei Cornwell die historische Verlässlichkeit und das Vermeiden von simplen Schwarz-Weiß-Malereien.

Das Schweigen - Jan Costin Wagner

So gut wie sein erstes Buch. Ein Buch, wie ein langes Nick Cave-Lied: Melancholisch, melodiös, schön.

Mit diesem schweigsamen Ermittler ist Wagner eine ganz besondere Figur gelungen. Er ermittelt gleichsam von außerhalb des Lebens.