Vorweg: Terror ist ein Epenteppich von monumentaler Wucht - lang, breit, wohlig und wärmend. Es geht um die gescheiterte Suche Sir John Franklins nach der sagenhaften Nordwestpassage im arktischen Ozean. Diese bleibt buchstäblich im Packeis stecken. Die beiden Expeditionsschiffe Terror und die Erebus frieren auf unabsehbare Zeit fest.
Jetzt beginnt der Kampf gegen das Element, also gegen Eis, arktische Gewitter, Hunger, Skorbut, Kannibalismus. Aber nicht nur mit diesen irdischen Fährnissen hat es die Besatzung zu tun. Auch ein bäriges Eismonster inuitmythischer Herkunft dezimiert die Mannschaft beträchtlich.
Was für das Buch spricht:
- tolle Details, gründlich und ausführlich recherchiert, wie es zugegangen sein muss - angefangen bei der Kartographie über die Proviantversorgung bis hin zur Schiffsplankenstärke und ihre unterschiedlichen Materialien. Man bekommt also ein prima Sachbuch als Gratiszugabe
- perspektivisches Erzählen, psychologisch stimmig, abwechslungsreich
- epische Breite, die man gerne durchwandert
- Spannung, Action, ohne zu unnötig zu splattern
- ein doppelter Boden mit mythischen Koordinatensystem
Las dann auch gleich, weil es auf Halloween zuging, Kinder der Nacht. Hat mich weniger überzeugt. Ein besserer Dan Brown.
Jedenfalls: Dan Brown hat sich mit Terror in meiner persönlichen Favoritenliste weit nach oben katapultiert. Leigt etwa auf einer Stufe mit Cornwell.