Tuesday, June 30, 2009

Adiós, Hemingway

Kurzer Roman aus Kuba mit schöner Idee: Auf der Finca Hemingways wird Jahre später die Leiche eines FBI-Agenten gefunden. Wer hat ihn getötet? Hemingway selbst. Das Ereignis markiert die letzte tragische Wende im Leben der Kultfigur.

Ein Buch über das Verhältnis zwischen Kuba und Hemingway. Es gibt einige sehr euinfühlsame Abschnitte aus der Perspektive Hemingways.

Friday, June 26, 2009

Kaltenburg - Marcel Beyer

Marcel Beyer hat es mit den Tieren. Hier vor allem mit Vögeln. Take away: Leben ist beobachten. Kaltenburg ist interessant, aber man weiß nicht recht, wo es hingeht.

Szene: Der Vater und der Held suchen Blumen am Bahndamnn, während ein Zug gen KZ vorbeifährt, ohne von den beiden beachtet zu werden.

Marcel Beyer - weiter beobachten.

Die Stadt am Ende der Zeit - Greb Bear

Ein Science Fiction-Roman einmal, vor allem überredet durch den hervorragenden BR2-Divan.

Habe es nach der Hälfte weggelegt. Interessant ist das ganze Thema schon (Parallelwelten, die sich kanibalisieren). Zu viele Leute, 400 Seiten Dauerzusammenbruch, die Bilder zu abstrakt.

Radetzkymarsch - Joseph Roth

Joseph Roth - das ist so ein Autor, dem auf Anhieb meine Sympathie gilt. Er steht schön quer zu allem möglichen: War Jude, Katholik, Monarchist, Top-Journalist und Voll-Alkoholiker.
Radetzkymarsch also. Drei Generationen Kaisertreue - bis zum bitteren Ende. Melancholisch. manchmal ironisch. Tendenz: Die alte Welt war schön und in vor allem schön in Ordnung. Zusammenghalten hat sie der alte Kaiser. Diese Welt geht unter, der Kaiser stirbt. das ist schade, lässt sich aber nicht verhindern. Jetzt gibt es nichts mehr, an das man sich halten kann.

Das besondere an dem Buch ist der Stil. Besser, das heißt: klarer, lebendiger, bildreicher kann man nicht schreiben. Das hat einen ganz besonderen Sound und Rhythmus, den man unter tausenden wiedererkennen würde.

Joseph Roth - immer wieder.

Friday, June 19, 2009

Arthur - Bernard Cornwell

Las in kurzer Zeit die ersten beiden Bände und fühlte mich auf einmal an die Zeit erinnert, als man sich mir einem Karl-May-Buch an einem Regentag ins Bett, in den bequemsten Sessel des Hauses oder unter einen Schrank verzogen hat, um sich wegzubeamen.

Warum diese Bücher so toll sind:
- wegen der sehr sympathischen Erzählerfigur
- weil alle Gestalten ordentlich gegen den Strich gebürstet sind
- weil alles schon ausgewogen ist zwischen Action und Idylle
- weil man dieses England irgendwie kennt und liebt
- weil das ganze unglaublich detailreich präsentiert wird, ohne dass der Autor damit prunken will

Kann das Erscheinen des nächsten Bandes nicht erwarten.