Friday, September 21, 2007

metaphysisch arme schlucker

die habenichtse.
ein buch, das bewegt, jedenfalls. schön, manchmal ein wenig dunkel, auch brutal. es geht um leute, die nichts haben aber versuchen, etwas zu bekommen. was ist dieses "nichts"? in diesem nichts - einer typischen kontextualen leerstelle, könnte ein literaturwissenschaftler sagen - tauchen zeitweise verschiedene sachen/ideen/personen auf, die es sporadisch überdecken, nicht ausfüllen: eine ehe z.B., ein ortswechsel, eine katze, sex in verschiedenen variationen, arbeit, vergangenheit. aber als fehlte den menschen die nötigen schnittstellen dafür, bleibt nichts davon haften, verschwindet wieder. das löst bei den einen depressionen aus (nicht melancholie), bei den anderen wut.

Sunday, September 16, 2007

terrorist

las das sehr schnell, updike wie gewohnt meisterhaft. wie er es schafft, das geschehen atmosphärisch zu verdichten ist jedesmal grandios. dabei geschieht wie immer herzlich wenig, oder man merkt kaum, dass etwas geschieht. aber das stimmt so auch nicht, im vergleich zu anderen romanen geschieht wiederum ziemlich viel. da ist also ahmed, ein 18-jähriger highschool-absolvent. er ist strenggläubiger moslem, gott ist ihm näher, als die halsschlagader. außer diesem gott hat ahmed in dieser welt herzlich wenig: eine mutter, die er zwar liebt, aber auch verachtet, eine minimale, kaum eingestandene und ausweglose liebelei zu einer mitschülerin, die später zu einer prostituierten wird und die er von seinem mentor spendiert bekommt, ehe der countdown zu seiner selbstopferung beginnt. darüber hinaus nur leere und einen an satres ekel erinnernden abscheu vor unreinheit der teufel amerikas. über seinen imam werden die vertreter des terrorsnetzes auf ihn aufmersam und beginnen geschickt mit der instrumentalisierung: erst wird er lasterfahrer für eine möbelhandlung, doch dies dient nur der tarnung und vorbereitung für ein attentat: er soll einen lastwagen in den licoln-tunnel fahren und am schwächsten punkt sprengen.
das würde er vielleicht auch tun, wenn sich im letzten augenblick nicht ein beratungslehrer -ein depressiver, atheistischer jude - auf den beifahrersitz schwingt und versucht, ihm im letzten augenblick dazu zu überreden, abzulassen.
nun: faszinierend: ein roman über unterschiedliche Umgehensweisen mit dem metaphysisch leergefegten universum. ein altes thema, sicher. neu aber: auch ein terrorattentäter kann zunächst ein weißes blatt sein. er entscheidet sich eben dafür, die leere mit der geschichte des heroischen selbstopfers zu füllen. der selbstmordattentäter als existentialist. und kurz bevor es zu spät ist, nutzt er die freiheit, sich doch noch einmal anders zu entscheiden.
der schluss ist aber deshalb noch allzu optimistisch, denn sein gott ist weg - die teufel haben ihn ihm genommen. ein abgesang an die religion klingt hier verhalten an. bitter irgendwie

Wednesday, September 12, 2007

schillers schreibtisch

habe sehr viele kühn-bücher herumliegen - dank der walther-lektüre. macht in der regel spaß, nur hier bröselkt es etwas auseinander. auch nerven die all zu pedantischen reflexionen zum arbeitsprozess. dafür werden viele interessante sachen ausgegraben.

fazit: kühn-bücher liest man immer irgendwie gerne und flott,

was man lesen soll

von walther. mag solche belletristischen literaturgeschichten. allerdings hier etwas ostlastig. blätterte drüber.

troja haefs

das erste buch von haefs. sehr interessant, nur leider etwas rücksichtslos, was das aufnahmevermögen des lesers in bezug auf fremde kulturbezeuchnungen, namen, regionen betrifft. aber ansonsten mag ich dieses neuerzählen von mythen, diese mythos- und geschichtslektionen en passant. man lernt in geschichten, das weiß die pädagogik kaum. wo lernt man so viel über den ns-nährboden als im dr. faustus? und hier erklärt zeigt sich manches tohubawohu des mittelmeerraums.

habe auch seinen alexander bereit liegen.

Sunday, September 02, 2007

liseys story

fertig gehört. s.k. hält es für eines seiner besten bücher. ich halte es, wie die meisten king-bücher für zu breit und beredsam, um nicht zu sagen geschwätzig.

dennoch s.k.: sein bücher als romane sind häufig voller mängel. aber seine geschichten hinterlassen oft mehr bilder, als viele andere "kunstvollere" romane. an sarah kann ich mich zb ganz gut erinnern - das haus am see, der fiese alte und seine hausvorstherin und vieles andere.

was bedeutet das?